Emotions- und Krankheitserkennung mittels biometrischer Verfahren

Stimm-, Sprach- und Gesichtserkennungstechnologien werden nicht mehr nur zum Zweck biometrischer Identifizierung oder Verifizierung eingesetzt, sondern auch für neuartige Anwendungsformen wie der Erkennung von Emotionen und Krankheiten. Prominent geworden ist etwa die Möglichkeit, Covid-19 anhand von Stimm- und Husten-Samples zu diagnostizieren. Aber auch Emotionen wie Trauer und Freude oder Krankheiten wie Depressionen und Parkinson sollen mittels Stimm-, Sprach- oder Gesichtserkennungstechnologie erkannt werden können. Diese neuen Anwendungsfelder bringen auch neue Herausforderungen mit sich. In technischer Hinsicht bestehen insbesondere konzeptionelle Probleme. Aus rechtlicher Sicht stellen sich sowohl im Hinblick auf Datenschutz wie auch auf KI-Regulierung und bereichsspezifisches Medizinprodukte- und Produkthaftungsrecht Fragen. In ethischer Hinsicht können die Anwendungen sowohl eine Verschärfung bestehender Schieflagen, etwa die weitere Zementierung von Machtverhältnissen zulasten der Betroffenen, als auch neue Herausforderungen für die Selbstbestimmung mit sich bringen.