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1999
Journal Article
Title
Der Kühlschrank als Kilometerfresser : Innovative Logistik muß die Antwort auf mehr Verkehr durch Kreislaufwirtschaft sein
Abstract
Nach Aussagen des Bundesverkehrsministeriums hat die Einführung von Rücknahmepflichten durch die Verpackungsverordnung der Transportwirtschaft einen Markt von 8 bis 10 Mio t pro Jahr eröffnet. Der Zielkonflikt liegt klar zutage: Die Kreislaufwirtschaft verfolgt einerseits das Ziel, die natürlichen Ressourcen durch das Schließen von Stoff- u. Energiekreisläufen zu schonen, andererseits führt die Etablierung zu einem gegenüber der bisherigen Beseitigungswirtschaft erhöhten Verbrauch an natürlichen Ressourcen durch zusätzliche Transporte. Die wechselwirkenden Systeme 'Kreislaufwirtschaft' und 'Verkehr' müssen zukünftig so gestaltet werden, daß durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Ökonomie und Ökologie Materialkreisläufe mit einem Minimum an negativen Umweltwirkungen realisiert werden. Um die Auswirkungen der gewünschten Erhöhung von Recycling- u. Verwertungsquoten auf das Verkehrsaufkommen u. die damit verbundenen Rohstoffverbräuche und Emissionen zu bestimmen, wird derzeit am Fraun hofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML ein rechnergestütztes Instrument entwickelt, das unter geg. Ökonomischen Zielgrößen eine Minimierung der Verkehrswirksamkeit beim Aufbau komplexer KrW-Netzwerke ermöglichen soll. Für die Entwicklung des analytischen Modells ,Kreislaufwirtschaft' u. 'Verkehr' hat das Fraunhofer IML als empirische Datenbasis die Entsorgung von Kühlgeräten in der BRD ermittelt sowie vertiefende Untersuchungen an einer realen Anlage durchgeführt. Der Vergleich der unterschiedlichen Tranportleistungen zwischen KrW-Netzwerk u. linearer Entsorgungsstruktur führt zu einem Faktor 7 gegenüber Deponien bzw. Faktor 3 geg.über MVA. Innovative Logistiksysteme: Den dargestellten Zielkonflikt gilt es mit Hilfe intelligenter logistischer Systeme zu lösen. Ein Weg, um Straßengüterverkehr bei gleichbleibender Qualität und Effizienz des Transports zu verringern, liegt in der Berücksichtigung alternativer Verkehrsträger bei der Planung und Realisierung von Rückführ- u. Verw e rtungssystemen. Auch im Abfallbereich muß es zu einer sinnvollen Aufgabenteilung durch integrierte Verkehrssysteme kommen, in denen die spezifischen Vorteile der einzelnen Verkehrsträger optimal genutzt werden. Als innovativer Ansatzpunkt bietet sich die organisatorische Verknüpfung der sich etablierenden Güterverkehrszentren (GVZ) zu ganzheitlichen logistischen Ver- u. Entsorgungsknoten an.