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1999
Study
Title
Finanzierungsbedarf (Höhe, Art) und Finanzierungsprobleme bei Existenzgründungen im Dienstleistungsbereich
Abstract
In einer breit angelegten Studie ging das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) der Frage nach, wie hoch der typische Kapitalbedarf von Neugründungen in verschiedenen Dienstleistungsfeldern ist, welche Finanzquellen sie nutzen und wie häufig Probleme bei der Kapitalbeschaffung auftreten. Die Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie erfolgte vor dem Hintergrund einer steigenden ökonomischen Bedeutung des Dienstleistungssektors, einer vermuteten begrenzten Passfähigkeit der Existenzgründungsprogramme des Bundes für neue Dienstleistungsunternehmen und deren unterproportionalen Partizipation an bundesweiten Finanzierungshilfen.<BR>Die Befragung von 687 jungen Dienstleistern zeigte eine große Spannweite hinsichtlich des zum Unternehmensaufbau erforderlichen Kapitals mit einem Schwerpunkt zwischen 21 und 500 TDM. Etwa die Hälfte des Kapitalbedarfs entfällt auf nichtinvestive Aufwendungen, z.B. für Personal, Mieten u.ä. Doch gibt es je nach Dienstleistungsbereich erhebliche Unterschiede. Die Mehrheit von ihnen hatte keine gravierenden Probleme bei der Kapitalbeschaffung - weder für die Betriebserrichtung, noch für die anschließende Anlaufphase. Wichtigste Finanzierungsquelle waren Eigenmittel der Gründer und Hausbankdahrlehen, nur für einen kleinen Teil auch öffentliche Finanzierungshilfen. Doch stieg deren Finanzierungsbeitrag bei den Gründungen der letzten Jahre deutlich an. Die Unternehmensbefragung zeigt keinen dringenden Handlungsbedarf, die öffentlichen Förderprogramme des Bundes und der Deutschen Ausgleichsbank in Richtung einer stärkeren Betriebsmittelfinanzierung zu modifizieren. Dies bestätigen auch Gespräche mit 15 Kreditinstituten sowie ein Workshop mit Vertretern aus dem Kreditsektor, von Beratungseinrichtungen, Verbänden und jungen Unternehmern.