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1999
Doctoral Thesis
Title
Methode zur ergebnisorientierten Gestaltung von Entwicklungsprozessen
Abstract
Industrieunternehmen am Standort Deutschland stehen den Herausforderungen eines harten internationalen Wettbewerbs gegenüber. Moderne Informationstechnologien ermöglichen Ländern mit niedrigen Lohn- und Lohnnebenkosten das Anbieten von Produkten mit gleichwertiger Qualität oftmals zu günstigeren Preisen. Unternehmen haben die dringende Notwendigkeit erkannt, den Aufwand für die Bereitstellung marktfähiger Produkte über die Gestaltung ihrer internen Prozesse zu minimieren. In der industriellen Praxis werden derzeit im Bereich der Planung und Optimierung von Entwicklungsprozessen mit zahlreichen Reorganisationsprojekten aktive Veränderungen herbeigeführt. Hierbei führen jedoch lokale, technologiezentrierte Ansätze nicht zur vollständigen Erschließung aller vorhandenen Verbesserungspotentiale. Es zeigt sich vielmehr, daß eine zu stark aufwands- und kapazitätsreduzierte Produktentwicklung Kosteneinsparungen an anderer Stelle verhindert und sich somit bezüglich dem Erreichen einer optimiert ern Gewinnsituation des Unternehmens gegenläufig verhält. Vor diesem Hindergrund wurde eine neuartige, modellbasierte Methode entwickelt, mit deren Einsatz Entwicklungsprozesse im Hinblick auf die Erzielung eines bestmöglichen Ergebnisses gestaltet werden können. Dmait wird der Forderung entsprochen, Entwicklungsprozesse stärker an den Anforderungen nachgelagerter Unternehmensrpzesse auszurichten, um so die Realisierung minimaler Produktionsaufwände zu unterstützen. Als Elemente der Methode wurden die eng vernetzten Basiskonstrukte Prozeß-, Produkt- und Bewertungsmodell definiert. Ergänzend wird durch ein Vorgehensmodell deren struktureller Zusammenhang verdeutlicht und eine Aufbaulogik zur Anwendungsunterstützung vorgegeben. Mit Hilfe des Prozeßmodells können sowohl Ist-Prozesse als auch Soll-Prozeßszenarien detailliert dargestellt und für eine Bewertung aufbereitet werden. Ein erweitertes Produktmodell, welches neben funktionaler, topologischer und teilerelevanter Aspekte auch die A b bildung von Montage- und Logistikgesichtspunkten erlaubt, ermöglicht es, das angestrebte Entwicklungsergebnis bezüglich seines späteren Eigenschaftsprofils zu formulieren. Durch das integrierte Bewertungsmodell kann eine systematisierte Entscheidungsunterstützung im Bereich der ergebnisorientierten Produkt- und Prozeßentwicklung geleistet werden. Als Grundlage für die ergebnisorientierte Planung der Gestaltungsparameter Ablauf- und Aufbauorganisation sowie Informationstechnologie wurden idealtypische Gestaltungsformen und prozeßstrukturunabhängige Referenzsituationen beschrieben. Durch die Formulierung von Prozeßbewertungskriterien kann eine umfassende Beurteilung alternativer Entwicklungsprozesse hinsichtlich Entwurfs- und Abstimmungsstrukturen durchgeführt werden. Eine Validierung des methodischen Konzepts wurde durch den praktischen Methodeneinsatz am Fallbeispiel der Prozeßkette Elektrik/Elektronik im Automobilbau durchgeführt. Prinzipiell ist eine Übertragung des beschriebenen A ns atzes auf andere Branchen und Produkte möglich.
Thesis Note
Zugl.: Stuttgart, Univ., Diss., 1999