Evolution von Staatlichkeit - mit einem Exkurs zu N. Elias' "Soziogenese des Staates"

"Wenn man 'Staat' nicht normativ als wohldefiniertes Gefüge aufeinander verweisender Institutionen legitimer Ordnung, sondern als gewachsene soziale Institution betrachtet, wenn man also die Evolution staatlich legitimierter und sanktionierter Interventionen in die Gesellschaft aus politisch-soziologischer Perspektive funktional untersucht, dann tauchen neue Muster 'staatlicher' Funktionalität im zunehmend global interdependenten sozio-ökonomischen Geschehen auf. Der Beitrag behandelt in diesem Zusammenhang die folgenden Fragen: Wie versuchen neuere Staatstheorien den funktionalen Wandel staatlicher Instanzen im gesellschaftlichen Gefüge zu erfassen und zu erklären? Was leisten Norbert Elias' Zivilisations- und Staatsbildungstheorie sowie Figurationstheorie für eine empirische Analyse der Evolution und Funktionsbestimmung (nach-)moderner Staatlichkeit? Liefert der Blick auf Staatlichkeit in evolutionärer Perspektive Ansatzpunkte für eine 'aufgeklarte Staatstheorie'? Welche Aufgabenfolgen daraus für die theoretische und empirische Erforschung gegenwärtiger und möglicher künftiger Funktionen von Staatlichkeit?"