Die Digitalisierung als Enabler von Resilienz in der Krise - Status quo und quo vadis

Die Digitalisierung bietet Unternehmen zahlreiche Chancen, ihre Unternehmensprozesse zu verbessern und neuer Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. Schon vor der Covid-19 Krise galt sie in der Literatur als Enabler für eine höhere Resilienz von Unternehmen. Die Vermutung liegt nahe, dass Unternehmen die Digitalisierung während der Covid-19-Krise gezielt vorangetrieben haben, um die entstandenen Herausforderungen zu überwinden und trotz veränderter Marktbedingungen überleben oder sogar wachsen zu können. Studienergebnissen nach scheinen jedoch nur wenige Unternehmen über eine Digitalisierungsstrategie zu verfügen. Insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) stagnierte der Digitalisierungsprozess.
Aus diesem Grund muss die Aussage, die Krise beschleunige die Digitalisierung und durch die Digitalisierung erhöhe sich die Resilienz, differenziert betrachtet werden: Welche Rolle spielt die Digitalisierung beim Aufbau von unternehmerischer Resilienz? Welche Faktoren beeinflussen den Fortschritt der Digitalisierung in diesem Kontext? Dieser Beitrag diskutiert mögliche Ursachen dafür, dass der theoretische Nutzen der Digitalisierung als Enabler für Resilienz von dem tatsächlich ausgeschöpften Potenzial durch Unternehmen abweicht.