Bedarf an regionalen Produkten im inhabergeführten Lebensmitteleinzelhandel

Im Zuge gesellschaftlicher Nachhaltigkeits- und Umweltdebatten erfährt die »Regionalität landwirtschaftlicher Produkte« auch in Sachsen zunehmendes Interesse. Da regionale Erzeugerinnen und Erzeuger nur begrenzte Liefermöglichkeiten haben und geeignete Vermarktungsstrukturen oft fehlen, kann der inhabergeführte Lebensmitteleinzelhandel (igLEH) ein zukunftsweisender Absatzweg sein. Dies betrifft vor allem Filialen großer Handelsketten, in denen die Marktleitung in Kenntnis ihrer Kundinnen und Kunden über Sortimente und Aktionen entscheiden kann. So lassen sich örtliche Besonderheiten besser berücksichtigen und Kooperationen mit zeitlich und mengenmäßig begrenzt lieferfähigen Erzeugenden aus der Region initiieren.
Eine Befragung von Verantwortlichen bestätigt den Trend zu regionalen und ökologisch erzeugten Lebensmitteln. Dieser kann durch Maßnahmen im gesamten Wertschöpfungssystem von Landwirtschaftsbetrieben und Nahrungsmittelproduzenten, igLEH sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern unterstützt werden. Hierzu zählen der Abbau von Berührungsängsten und die Schaffung größerer Vermarktungsstrukturen aus Erzeugersicht, die Vereinfachung von Prozessen und die Stärkung von Netzwerken durch den igLEH sowie bewusste Entscheidungen der Kundinnen und Kunden. Diese Maßnahmen könnten auch dazu beitragen, das bestehende Preisgefälle zu verringern und damit die Vermarktung regionaler und ökologisch erzeugter Lebensmittel weiter zu stärken.