Computertomographie an sehr großen Bauteilen aus Luft- und Raumfahrt

Die (Röntgen-)Computertomographie (CT) gewinnt in der zerstörungsfreien Materialprüfung von Objekten aus Luft- und Raumfahrt immer mehr an Bedeutung. Die gewaltigen Ausmaße der zu untersuchenden Bauteile stellen dabei eine besondere Herausforderung für CT-Systeme in diesem Anwendungsfeld dar. Aus den mächtigen Dimensionen der Prüfobjekte resultiert die Notwendigkeit, einen über die lange Messzeit stabilen Akquiseprozess, sowie eine effiziente Verarbeitung der immensen Datenmengen zu realisieren. Des Weiteren sind aufgrund der begrenzten Größe von Röntgendetektoren spezielle Aufnahmegeometrien mit geeigneter Fusionierung der Rohdaten erforderlich, um hinreichend viele Informationen für eine CT-Rekonstruktion bereitstellen zu können. In diesem Beitrag werden zwei unterschiedliche CT-Verfahren für die Untersuchung von sehr großen Bauteilen aus Luft- und Raumfahrt vorgestellt. Neben den Aufnahmegeometrien werden auch die zugehörigen Algorithmen zur Vorverarbeitung der Rohdaten präsentiert. Die Leistungsfähigkeit der vorgestellten CT-Verfahren wurde zunächst anhand von simulierten Daten geprüft. Die präsentierten Algorithmen wurden in ein CT-System unseres Projektpartners in Bordeaux, Frankreich, integriert, welches speziell für die Untersuchung von Raketenbauteilen (z.B. der Ariane 5) realisiert wurde. Daher stehen auch reale Daten zur Verfügung welche ebenfalls im Rahmen des Beitrags diskutiert werden.