Options
1989
Journal Article
Title
Wissensbasierte Diagnose in der Montage. Rechnerunterstützung bei Diagnose und Schulung
Abstract
Der Aufwand, Fehlerursachen an automatisierten Montageanlagen zu ermitteln, steigt in dem Maße, wie Symptome und Ursachen durch ausgedehnte und verzweigte Kausalnetze miteinander verbunden sind. Methoden der rechnergestützten Wissensverarbeitung eröffnen die Möglichkeit zu erfahrungsgeleiteter Diagnose auf der Ebene der Montagezellensteuerung. Das vielfältige Diagnosewissen von Anlageführern kann in solchen Systemen gespeichert, an Veränderungen des Montagegeschehens angepaßt und den Mitarbeitern angemessen vermittelt werden. Vorraussetzung für die Erweiterbarkeit und Modifizierbarkeit der Wissensbasis ist eine transparente Wissensdarstellung. Die Anlagen-, Produkt- und Prozeßstruktur wird objektorientiert mit Klassen (Frames) und Instanzen dargestellt. Das Fehler-Ursache-Wissen wird in Regeln abgelegt, die auf Attribute von Instanzen zugreifen und diese miteinander verknüpfen. Maschineller Zugriff auf Steuerungs- und Prozeßdaten beschleunigt den Diagnoseprozeß und entlastet den Anlage nführer von zeitaufwendiger und umständlicher Datenbeschaffung. Anhand eines Prototypen wissensbasierter Diagnose für die Endmontage eines ISDN-Telefonapparates wurde die Leistungsfähigkeit des wissensbasierten Ansatzes überprüft. Neben der Diagnose leistet auch die Schulung der Anlagenführer einen Beitrag zur Erhöhung der Verfügbarkeit einer Montageanalyse. In einem integrierten Wissensystem für Diagnose und Schulung kann das im Diagnosesystem abgelegte Montagewissen zur Unterweisung des Anlagenführers herangezogen werden.