Optimierung von Programm- und Budgetentscheidungen der betrieblichen Instandhaltung

Gestaltungsgegenstand der Arbeit ist ein Verfahren zur Optimierung von Instandhaltungsentscheidungen auf der Ebene der Programm- und Budgetplanung. Hierbei wird zum einen die Frage behandelt, welche Maßnahmen in einer Periode kombiniert werden sollen (IH-Planung); zum anderen ist die bereichsbezogene Höhe des IH-Budgets optimal zu bemessen (IH-Budgetplannung). Beide fragen werden integrativ vor dem Hintergrund technischer und wirtschaftlicher Risiken beleuchtet. Die Arbeit liefert damit einen Beitrag zur Ausgestaltung des in den letzten Jahren entstandenen Denkansatzes der risikobasierten Instandhaltung. Entgegen der herkömmlichen Vorgehensweise einer statischen IH-Programmplanung verwendet das vorliegende Verfahren einen dynamischen Planungsansatz. Das IH-Programm wird kontinuierlich im Periodenverlauf optimiert und antizipativ an wechselnden Rahmenbedingungen angepasst. Ein neuartiges Bewertungsmodell ermöglicht den umfassenden Vergleich aller Maßnahmenarten des IH-Programms. Insbesondere wird die Vergleichbarkeit von temporär wirkenden Vorbeugemaßnahmen mit nachhaltig wirkenden Verbesserungsmaßnahmen hergestellt. Die Maßnahmenpriorisierung ist nicht auf maßnahmenimmanente Kriterien beschränkt, sondern berücksichtigt auch Wechselwirkung und Verknüpfung zwischen den einzelnen Maßnahmen. Die Optimierungsausgabe wird als Rucksackproblem formuliert und durch einen Genetischen Algorithmus gelöst. Die Anwendbarkeit des entwickelten Verfahrens wird durch den prototypischen Praxiseinsatz in sieben Produktionsbetrieben von zwei Chemieunternehmen nachgeweisen.