Under CopyrightLauster, MichaelMichaelLauster2022-03-0719.11.20152015https://publica.fraunhofer.de/handle/publica/29749510.24406/publica-fhg-297495Mit Hilfe epistemologischer Überlegungen kann gezeigt werden, dass es nicht möglich ist, Wissen über die Zukunft zu erzeugen. Entscheidender Punkt ist dabei die Unentscheidbarkeit der Wahrheit von Aussagen über zukünftige Sachverhalte. Um trotzdem verlässliche Hilfestellung für eine rationale Entscheidungsfindung zu bieten, sollte die Zukunftsforschung dann als Minimalanforderung wenigstens die beiden weiteren Bedingungen der platonischen Wissensdefinition erfüllen und gerechtfertigte Überzeugungen bezüglich zukünftiger Entwicklungen erarbeiten. Als Rechtfertigung ist ein nachvollziehbares und logisches, kurz: wissenschaftliches, Verfahren zur Erzeugung derartiger Überzeugung anzustreben. Dazu wird die Arbeitsweise der Zukunftsforschung in ihre drei Phasen zerlegt und auf Wissenschaftlichkeit untersucht. Mit der Verortung der ersten beiden Phasen sowohl in der Geschichtsforschung als auch in den Forschungsmethoden der Geistes- und Naturwissenschaften kann die Einordnung der Zukunftsforschung als wissenschaftliche Disziplin nachgewiesen werden. Gleichzeitig wird die Bedeutung der aus der Semiotik entlehnten Begriffe "Semantik", "Pragmatik" und "Syntaktik" erläutert. Um die Prüfung der Prognosen im Sinne des kritischen Realismus zu ermöglichen, wird ein Verfahren vorgeschlagen, wie mit Hilfe eines modifizierten Vorgehens nach dem raffinierten Falsifikationismus ein Test von Prognosen konstruiert werden kann, der iterativ zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Vorausschau führt und gleichzeitig eine Risikoabschätzung für die Handlungsempfehlungen liefert.deZukunftsforschungPrognoseVorausschauEpistemologieErkenntnistheorie620Vorausschau und Zukunftswissen - Gedanken zu einer Epistemologie der Zukunftsforschungreport