Lange, VolkerVolkerLangeHörsken, AndreasAndreasHörskenWeichert, FrankFrankWeichertRudak, BartholomäusBartholomäusRudak2022-03-042022-03-042015https://publica.fraunhofer.de/handle/publica/239462Die Europalette mit ihren Maßen von 1200 mm x 800 mm ist aus der heutigen Logistik nicht mehr wegzudenken. Der offene Tauschpool mit einem Volumen von deutschlandweit 100 Millionen bzw. europaweit sogar 400 Millionen Ladungsträgern bildet seit über 50 Jahren einen Eckpfeiler für den organisierten Warenfluss in Europa. Allerdings machen die Anforderungen der heutigen Hochleistungslogistik auch vor der Europalette und ihrer Bewirtschaftung nicht halt. Dabei steht vor allem die Schnittstelle zwischen den Verwendern, also der Palettentausch, im Mittelpunkt. Allein die hohe Anzahl von ca. 1,5 bis 2 Milliarden Tauschvorgängen in Deutschland pro Jahr bedeutet einen erheblichen wirtschaftlichen Aufwand. Bei jedem Tauschvorgang müssen die Ladungsträger gezählt, qualitativ bewertet und administrativ verbucht werden. Bedingt durch fehlende technische Hilfsmittel fallen allein für das physische Handling und die administrative Verwaltung jährliche Kosten von 560 bis 630 Millionen Euro an. Ein weiteres viel diskutiertes Thema ist die Palettenqualität. Zunehmende Heterogenität und Granularität der Qualitätsanforderungen führen bei den Tauschpartnern zu immer divergenteren Wahrnehmungen von Qualität und Nutzbarkeit der Paletten. Die unterschiedlichen Interessenslagen der Tauschenden werden durch die gelebten Tauschprozesse noch verstärkt. Von unter Zeitdruck nur flüchtig und subjektiv durchgeführten Sichtprüfungen ist keine objektiv neutrale, einheitliche und zuverlässige Bewertung der Ladungsträgerqualität zu erwarten. Differenzen an der Rampe oder beim Ausgleich der Palettenkonten sind damit vorprogrammiert. Neben diesen physischen Anforderungen gewinnt eine nahtlose Integration von Material- und Informationsfluss zunehmend an Bedeutung. Gerade aufgrund der stark anwachsenden Warenströme ist die Erfassung von Menge und Qualität zu Verfügung stehender Ladungsträger unverzichtbar. Zudem ermöglicht erst eine genaue Bestandsführung eine verursachergerechte Zuordnung der Kosten für Reparatur und Ersatz. Hierbei stoßen gerade bei der Europalette die Anforderungen des einundzwanzigsten Jahrhunderts auf die technischen Lösungen des zwanzigsten. Informationen über Menge und Qualität werden mit Zettel und Stift erfasst und quittiert. Die Übertragung in die EDV-Systeme geschieht wiederum manuell. Der inhärente Medienbruch und der hohe manuelle Aufwand machen dieses Vorgehen fehleranfällig und kostenintensiv. Von einer Informationsübertragung in Echtzeit oder einer robusten Synchronizität von Material- und Informationsfluss kann dabei keine Rede sein.deEuropaletteWarenstromMedienbruchMoVET - Palettentausch im Zeitalter von Smartphone und Co.book article