Boley, D.D.BoleyAmann, A.A.AmannGötz, J.J.Götz2022-03-072022-03-071996https://publica.fraunhofer.de/handle/publica/288632Die umweltgerechte Entsorgung von Elektro- und Elektronikaltgeräten wird zukünftig aus öko- logischen Gründen, untermauert durch gesetzliche Regelungen, an Bedeutung zunehmen. Die Entsorgung wird dabei üblicherweise in den Schritten: Sammeln Sortieren, Demontieren Verfahrenstechnische Nachbearbeitung, insbesondere von Gefahrstoffen Rückführung von Wertstoffen in den Sekundärkreislauf Thermische Verwertung, Mineralisierung und Deponierung der nicht rückführbaren Stoffe durchgeführt. Die Demontage stellt in diesem Ablauf einen arbeits- und damit kostenintensiven Schritt dar. Diese Kosten können beispielsweise durch Verbesserungen von Arbeitsstrukturen, aber auch durch engere Einbindung der Demontage in vorangehende und folgende Prozesse reduziert werden. Dies näher zu untersuchen ist Aufgabe der vorliegenden Studie. Beispielhaft werden drei Zerlegebetriebe, von denen zwei zu einer gemeinsamen Organisation für Behinderte gehören, untersucht. Diese Betriebe zerlegen alte Fernsehgeräte, Com puter, Elektrokleingeräte, Geräte aus der Unterhaltungselektronik sowie Bürogeräte, insbesondere Telefonanlagen. Die Untersuchung beginnt mit einer genauen Erfassung des Ist-Zustandes in den drei Zerlegebetrieben. Diesem Ist-Zustand werden verfügbare technische Lösungen für die Arbeitsplatzgestaltung, den Materialfluss, die Informationstechnik sowie die Aufarbeitung von Fraktionen gegenübergestellt. Im Kapitel Anforderungsprofil wird aufgezeigt, mit welchen Methoden und Techniken und mit welchen Organisationsformen eine wirtschaftlichere Gerätezerlegung möglich ist. Die unterschiedlichen Konzepte werden anschließend unter verschiedenen Gesichtspunkten bewertet. Da es sich im Rahmen der Untersuchungen gezeigt hatte, daß die wirtschaftlich sinnvolle Demontagetiefe sehr stark von den nachfolgenden Prozessen und Möglichkeiten bei Verwertungsbetrieben abhängt, wird die Untersuchung durch eine schriftliche Befragung von 70 Verwertungsbetrieben ergänzt. Fasst man die Ergebnisse der vorliegend e n Studie schlagwortartig zusammen, so kann man folgende Aussagen treffen: An wen welche Wertstoffe oder Bauteile verkauft werden können ist das wesentliche Know-how der Zerlegebetriebe; Die Zerlegetiefe richtet sich überwiegend nach diesem "Abnehmer-Wissen".; Die meisten Betriebe haben keinen umfassenden Überblick über vorhandene Möglich- keiten der Weiterverwendung und Verwertung. - Kunststoffrecycling ist im wesentlichen Produktionsabfallrecycling. Technische Kunststoffe aus Elektronikaltgeräten werden aufgrund teilweise schlechter Erfahrungen nur in geringen Mengen als Sekundärrohstoff eingesetzt. - Die Ergonomie der Arbeitsplätze und ihre Ausstattung mit Werkzeugen ist in den Zerlegebetrieben z.T. mangelhaft. Daraus lässt sich folgender Handlungsbedarf ableiten, der in der Praxis auch umgesetz werden kann: - Aktive Informationsvermittlung über mögliche Verwertungswege (Marketingzentrale, Makler) - Erarbeiten von Hilfsmitteln zur Bewertung von Verwertungswegen - Bereitstellen kos t en günstiger Sensorsysteme zur Werkstoffidentifikation - Unterstützung bzgl. Qualifikation und Organisation von Zerlegebetrieben (Ausbildung, Kalkulation, Qualitätssicherung) ; Verabschiedung der in der Diskussion befindlichen Gesetze und Verordnungen, zur Reduzierung der vielfach herrschenden Unsicherheit. Ausgehend von den Erkenntnissen aus der Analyse der Situation in den Beispielbetrieben und einer Recherche über verfügbare technische Lösungen wurde ein Anforderungsprofil für Demontagebetriebe aus der Sicht potentieller Kunden definiert. Die Charakterisierung der Anforderun- gen wurde in einer Art Baukastenprinzip in Form einzelner Bausteine durchgeführt. Darauf aufbauend werden Maßnahmen und betriebliche Konzepte vorgestellt, die sich an den momentanen Möglichkeiten der weiteren Verwertung orientierendeAltgerätedemontagerecyclingKreislaufwirtschaftAbfallMüllAbfallwirtschaftDemontageEntsorgungGerät670Methoden und Techniken der Altgerätedemontagestudy