Lauster, MichaelSchraudner, MartinaHansen-Casteel, StephanieStephanieHansen-Casteel2022-03-072022-03-072020https://publica.fraunhofer.de/handle/publica/28316810.18154/RWTH-2020-04872Technologieakzeptanz gewinnt im Zuge beschleunigter Innovationszyklen insbesondere für die Entwickler neuer Technologien zunehmend an Bedeutung. Im Rahmen der akzeptanzorientierten Forschung wurden verschiedene Modelle entwickelt, die den Versuch unternehmen, die Entstehung von Akzeptanz anhand soziotechnischer Indikatoren zu erklären. Bis heute existiert, trotz steigender gesellschaftlicher Relevanz, kein ganzheitliches Technologie-Akzeptanz-Modell, das eine dynamische (technologieunabhängige) und prospektive Akzeptanzmessung einer Technologie ermöglicht. Ein derartiges Modell sollte so konzipiert und gestaltet sein, dass bereits während technologischer Entwicklungsprozesse und anhand von validen Indikatoren Rückschlüsse auf die Akzeptanz der Technologie gezogen werden können. Dadurch wäre es in agiler Weise möglich, flexible, nutzerorientierte Anpassungen in Bezug auf die Technikgestaltung vorzunehmen. Der Aspekt der Dynamik bezieht sich auf die notwendige technologieübergreifende Anwendbarkeit des Modells. Im Rahmen der Dissertation wird ein entsprechendes Akzeptanzmodell entwickelt und anhand eines Fallbeispiels validiert, das von Entwicklern neuer Technologien zur prospektiven Akzeptanzabschätzung genutzt werden kann. Wichtige Bestandteile des Modells sind Indikatoren bzw. Indikatorencluster (Technologie, Nutzer, Umfeld), die den Grad der Akzeptanz in Bezug auf technologische Innovationen mess- und damit einschätzbar machen. Der so generierte Indikatorenkatalog kann als Instrument zur prospektiven Akzeptanzmessung angewendet werden und unterstützt eine bewusstere, nutzerorientierte Einführung von technologischen Innovationen in den Markt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist eine Auswahlsystematik, in die auch der zukünftige Nutzer eingebunden ist. Anhand dieser Systematik werden je nach Technologie die relevanten Indikatoren für die Abschätzung der Akzeptanz identifiziert (z. B. Bedienfreundlichkeit). Teil des Auswahlprozesses ist die Präsentation der technologischen Innovation bei den Nutzern mit Hilfe von Informationsmaterialien, Prototypen und/oder Mock-Ups. Dieser Prozess versetzt die potenziellen Nutzer in die Lage, eine umfassende Vorstellung von der Technologie sowie dem praktischen Anwendungsfall zu entwickeln und unterstützt damit eine passgenaue Auswahl der relevanten Indikatoren. Die Anwendbarkeit des Modells wird durch die Begleitung der Einführung einer neuen Technologie (Software zum Monitoring von Technologien) am Fraunhofer Institut für Naturwissenschaftlich- Tech-nische Trendanalysen (INT) prospektiv und retrospektiv sowie anhand statistischer Analyseverfahren geprüft. Im Rahmen der ersten Modellanwendung wurden 26 Indikatoren als relevante Einflussfaktoren für die Akzeptanzbestimmung ermittelt. Anhand der statistischen Analyse konnte für den vorliegenden Anwendungsfall gezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen der prospektiven und der retrospektiven Befragung besteht. Dieser deutet darauf hin, dass anhand des Modells prospektive Aussagen über die retrospektive Akzeptanz möglich sind.deModelle des OR620Indikatorenbasiertes Modell für die prospektive Technologieakzeptanz-AbschätzungIndicator-based model for prospective technology acceptance estimationdoctoral thesis