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2000
Titel
Beurteilung der Lebensraumfunktion von Böden mit Hilfe von Regenwurmtests
Abstract
Zur Erfassung von Chemikalienwirkungen auf Stellvertreterorganismen der Bodenfauna bzw. zur Beurteilung der Lebensraumfunktion von Böden werden unter anderem Testsysteme mit Regenwürmern angewandt. Aus Praktikabilitätsgründen wird dabei im Rahmen von Laboruntersuchungen in der Regel auf den Kompostwurm Eisenia fetida als Testorganismus zurückgegriffen. Verschiedene Verfahren stehen zur Verfügung: Akut-Tests mit der Bewertungsgröße Mortalität (z.B.: DIN ISO 11268-1, OECD 207), chronische Tests mit der Bewertungsgröße Reproduktion (z.B.: DIN ISO 11268-2) sowie noch nicht standardisierte Testsysteme mit der Bewertungsgröße Vermeidungsverhalten (z.B. Hund 1998; Stephenson et al. 1998). Ein solcher Verhaltenstest wird derzeit in einem Laborvergleichstest als Vorstufe zu einem Ringtest und zur Standardisierung überprüft. Während bei der Erfassung von Chemikalienwirkungen unter Verwendung künstlich kontaminierter Böden ein vergleichbarer Kontrollboden (OECD 207 bzw. DIN ISO 11268-1, -2) zur Verfügung steht und die Ergebnisbeurteilung kein Problem darstellt, waren bei der Bodenbeurteilung neue Ansätze zu erarbeiten. Die Entwicklung ist inzwischen so weit fortgeschritten, daß konkrete Empfehlungen für Testdurchführung und Bewertungskriterien gegeben werden können. Des Weiteren ist eine Validierung in einem Ringtest erfolgt. Im folgenden werden die verschiedenen Testverfahren, die einen zentralen Teil einer Testbatterie für die Beurteilung der Lebensraumfunktion von Böden darstellen, mit Anwendungsbeispielen vorgestellt.