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1989
Journal Article
Titel
CIM bedarf der Normung
Abstract
Die Integration der Informationstechnik in die industrielle Entwicklung und Fertigung ist ein weltweiter Innovationsprozeß, der mit seinen technischen und wirtschaftlichen Auswirkungen für die Weiterentwicklung und Konkurrenzfähigkeit der Produktionstechnik in der Bundesrepublik Deutschland und Europa von existenzieller Bedeutung ist. Der hohe Druck zur Rationalisierung in der Industrie bei zurückgehender Arbeitslosigkeit ab Mitte der neunziger Jahre, das hohe wissenschaftliche Niveau der Hochschulen und Institute, die auf diesem Gebiet arbeiten, der hohe Leistungsstand der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie und angrenzender Anbieter macht CIM - also die automatisierte Fabrik zu einer der zehn wichtigsten Schlüsseltechnologien der neunziger Jahre. Da der Aufwand für die Einführung von CIM jedoch nicht proportional von der Mitarbeiterzahl abhängt, haben in der Regel Großunternehmen für ein derartiges Organisationsprojekt mehr Ressourcen an Kapital und Mitarbeiterqualifikation. Erst we nn es gelingt vor allem der mittelständischen Industrie Zugang zu CIM-Lösungen zu bieten, wird diese neue Technologie zu einer für die Breite der Wirtschaft zukunftsträchtigen und damit auch gesellschaftspolitisch positiven Chance. Andernfalls wäre CIM ein Instrument für eine zunehmende Konzentration des produktionstechnischen Potentials. Die Normung von CIM-Schnittstellen hat dabei die wesentliche Bedeutung CIM-Lösungen schrittweise zugänglich und Monopolbestrebungen von Anbietern schwieriger zu machen. Erst wenn alle CIM-Komponenten einheitliche Schnittstellen besitzen, wird ein Wettbewerb der Hersteller dieser Komponenten jeweils seiner Situation und Forderungen gemäße CIM-Lösungen möglich. NUr dann ist auch eine schrittweise Annäherung und die Realisierung einer CIM-Gesamtlösung in allen Arten von Produktionsbetrieben möglich, da Ertragskraft und Investitionen abstimmbar wären.