Options
1992
Book
Titel
Stand und Aussichten des Werkzeugmaschinenbaus in den neuen Bundesländern
Abstract
Im ostdeutschen Werkzeugmaschinenbau sind Ende 1991 noch ca. 24.000 Beschäftigte tätig gewesen. Auf mittlere Sicht werden nicht mehr als 15.000 Menschen Beschäftigung finden. Allerdings nur, wenn es gelingt, die Produktion zu stabilisieren, d.h. wenn Produkte angeboten werden können, die den neuen Marktanforderungen entsprechen. Die Voraussetzungen hierfür sind in den Unternehmen des ostdeutschen Werkzeugmaschinenbaus noch gegeben: Der Personalabbau hat bei ihnen nicht zum Verlust der Fähigkeit geführt, auf der Grundlage eigener Entwicklungen Produktinnovationen auf den Markt zu bringen. Wie die Analysen zeigten, wurden die ostdeutschen Werkzeugmaschinenbau-Betriebe, die bereits privatisiert sind, in einem radikalen Schnitt auf das in den westlichen Muttergesellschaften übliche Organisationsprinzip umgestellt. Bei den Treuhandfirmen ist der Umstrukturierungsprozeß nicht abgeschlossen. Hinsichtlich ihrer technischen Ausstattung wurden Werkzeugmaschinenbau-Betriebe zu Zeiten der DDR gege nüber anderen Industriezweigen bevorzugt. Unter den geänderten Rahmenbedingungen können sich diese "modernen" Produktionsanlagen als Scheinvorteil erweisen. Da die von DDR-Betrieben hergestellten Werkzeugmaschinen hauptsächlich auf die Ansprüche des sowjetischen Marktes ausgerichtet waren, wird mit neuen Marktanforderungen auch der Nutzwert der installierten Maschinen und Anlagen abnehmen. Insgesamt zeigt sich, daß das Jahr 1992 als "Schicksalsjahr" zu bezeichnen ist. Diejenigen Betriebe, die sich während dieses Jahres auf dem westlichen Werkzeugmaschinen-Markt nicht etablieren können, haben wenig Chancen, als Werkzeugmaschinen-Produzent zu überleben.