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1996
Conference Paper
Titel
Symbiose von Mensch und Rechner in einer Fraktalen Fertigungssteuerung - Lösungen für die agenten- und simulationsbasierte Produktionsplanung und Steuerung in der Prozeßindustrie am Beispiel der Herstellung von Stahlflachwalzware
Abstract
Integrierte Stahlwerke agieren heute am Markt als spezialisierte Anbieter mit höchster Qualität und Vielfalt an Produkten. Im Gegensatz zu einem Mini-Mill-Ansatz (geringe Produktvielfalt, hohe Tonnage, hoher Durchsatz) führt dies durch die Verflechtung verschiedenster Arbeitspläne zu einer extrem hohen Planungskomplexität. Im Laufe der letzten Jahre hat sich bei der Entwicklung von Organisationskonzepten zur Fraktalen Fabrik gezeigt, daß bestehende PPS-Systeme den Anforderungen komplexer Produktions- und Logistikstrukturen in der Prozeßindustrie nicht gerecht werden bzw. nur sehr schwer anzupassen sind. Die Produkte der Stahlherstellung können nach jeder wichtigen Stufe der Prozeßkette verkauft werden. Dadurch entsteht ein schwierig auflösbarer Zielkonflikt. Organisatorisch dezentrale Planungseinheiten haben im Spannungsfeld zwischen lokalen Kundenanforderungen (Termin- und Mengentreue, Qualitätsanforderungen etc.) und der Versorgungspflicht nachfolgender Produktionseinheiten größte Pr obleme ein übergreifendes logistisches Optimum zu verfolgen. Schwierigkeiten ergeben sich dabei vor allem in ständigen Austausch von Planungsinformationen zwischen den einzelnen Fertigungsbereichen und in der Güte der Planungsvorgaben für einzelne Teilbereiche. Technische Engpässe herkömmlicher Rechner- und Infrastrukturkonzepte verschärfen diese Defizite noch mehr: Weder bestehende hierarchische Großrechnerdatenbanken, noch die in vielen Unternehmen inzwischen eingeführten Client-Server-Architekturen können den hohen Anforderungen bezüglich Datendurchsatz, Planungsgenauigkeit, Reaktions- und Optimierungslaufzeiten genügen.