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1997
Journal Article
Titel
Laseroberflächenbehandlung von Druckgießwerkzeugen
Abstract
Bei der Herstellung von Druckgußteilen bilden die Werkzeugkosten einen erheblichen Anteil an den Gesamtproduktionskosten. Dementsprechend konzentrieren sich die derzeitigen Bemühungen zur Kostenreduktion auf die Erhöhung der Werkzeugstandzeit und die Minimierung der z.B. durch Werkzeugwechsel hervorgerufenen Maschinenstillstandzeiten. Durch den Einsatz konventioneller Oberflächentechniken (z.B. den Nitrier-, CVD- und PVD-Verfahren) zur Beschichtung von Druckgießwerkzeugen konnten typische Werkzeugschäden wie Brandrißbildung, Erosion und Anklebungen nicht nachhaltig verringert und somit keine signifikanten Standzeitgewinne erzielt werden. Gründe hierfür sind in einem gemeinsamen Nachteil dieser Techniken zu finden. Die erzeugten Randschichten sind bei allen diesen Verfahren sehr dünn und zugleich sehr spröde und werden daher beim Einsatz schnell abgetragen oder platzen vorzeitig ab. Eine vergleichsweise neue Möglichkeit zur Erzeugung verschleißbeständiger Randschichten bietet die Lasero berflächenbehandlung. Hierbei kommt insbesondere den Verfahrensvarianten Legieren, Dispergieren und Beschichten eine große Bedeutung zu, da den unterschiedlichen Schadensmechanismen durch eine partielle, thermochemische Modifikation der Randschicht entgegengewirkt werden kann. Durch eine gezielte Auswahl des Zusatzwerkstoffes und des Prozesses ist eine Anpassung der Schichteigenschaften an die jeweilige Beanspruchungsart möglich. Im Rahmen dieses Beitrages werden zunächst die verschiedenen Verfahrensvarianten der Laseroberflächenbehandlung diskutiert und den konventionellen Oberflächentechniken gegenübergestellt. Davon ausgehend werden die erzielbaren Schichteigenschaften detailliert erläutert und am Beispiel von Druckgießwerkzeugen aufgezeigt, welche Potentiale eine Laseroberflächenbehandlung bietet.