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1994
Book Article
Titel
Flexible Demontage
Abstract
Allein in der Bundesrepublik Deutschland fallen heute ca. 1,1 Mio. t Kunststoffabfälle pro Jahr an. Die Zielsetzung moderner Umweltpolitik und -technologie ist die Wendung von der Deponieentsorgung und Verbrennung zu einem weitgehenden Produktrecycling. Aufgrund der immer weiter steigenden Verbreitung hochtechnologischer Massenprodukte durch wachsenden Konsum in den Industriegesellschaften sowie der verschärften Anforderungen seitens des Gesetzgebers an die Entsorgung ist bereits in den neunziger Jahren mit einer brisanten Entwicklung der Stückzahlen beim Recycling z.B. von elektronischen Geräten und Komponenten oder von Altfahrzeugen zu rechnen. Die Abfallwirtschaft von heute ist geprägt durch eine auffallende "Unausgewogenheit zwischen einer hochentwickelten, wohlgeordneten Versorgungswirtschaft und einer weithin unterentwickelten, durch Unordnung und Zufälligkeiten bestimmten Entsorgungswirtschaft". Der Handlungsbedarf im Hinblick auf die Weiterentwicklung und Übertragung modernste r Verfahren der Produktionstechnik auf die Problemstellungen des Recycling ist evident. Man unterscheidet zwei Recycling-Behandlungsprozesse: Bei der Produktaufarbeitung liegt der Schwerpunkt auf fertigungstechnischen Prozessen zur Werkstückrückgewinnung für die gleichwertige Wiederverwendung. Dieser Ansatz erfordert als ersten Schritt die weitgehend zerstörungsfreie Demontage. Auch bei der Aufbereitung, d.h. der verfahrenstechnischen Prozesse zur Werkstoffrückgewinnung für die erneute Verwertung ist die Demontage zur sortenreinen Materialtrennung erster Schritt des Recyclingprozesses. Sowohl aus wirtschaftlichen Gründen als auch zur Humanisierung der Arbeitsplätze im meist stark verschmutzten Arbeitsbereich ist eine weitgehende Automatisierung der Demontageprozesse von großer Bedeutung. Dabei muß ein Entwicklungsschwerpunkt aufgrund der demontagespezifisch extrem hohen Anforderungen an die Flexibilität der Einrichtungen auf dem Einsatz von Industrierobotern liegen.