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2007
Book Article
Titel
Entwicklung eines neuartigen Aktorwerkstoffes mit Vorzugsorientierung und breitem Anwendungsbereich (MAGMAAeffekt)
Abstract
"Intelligente Materialien" oder "Smart Materials" sind Funktionswerkstoffe mit aktorischen und/oder sensorischen Fähigkeiten. Ein Beispiel sind die phototropen Gläser oder Beschichtungen. Sie passen selbstständig ihre Lichtdurchlässigkeit der Umgebungshelligkeit an. Sie erkennen also Signale der Umgebung (sensorische Funktion) und reagieren darauf (aktorische Funktion). Intelligente Materialen sind aber auch beispielsweise Materialien mit Formgedächtniseffekten, piezoelektrischen und magnetostriktiven Effekten, sowie mit magneto- bzw elektrorheologischen Effekten. So kann durch Antischallwellen aktiv Lärm vermindert werden. Die Antischallwellen werden dabei mit Hilfe piezoelektrischer Aktuatoren und Lautsprechern erzeugt. Auch mit selbstorganisierenden und schaltbaren Polymeren (durch eine geringfügige Veränderung der äußeren Bedingungen- T, pH, P, chemische Reaktionen, etc- wird die Polymerstruktur maßgeblich verändert) können "intelligente" Materialien oder Oberflächen hergestellt werden. Unter den, intelligente Materialien" gelten insbesondere die elektrorheologischen Flüssigkeiten als Multitalente. Diese sind Flüssigkeiten, deren Viskosität durch Anlegen eines elektrischen Feldes verändert werden kann. Dies erfolgt stufenlos und unmittelbar, in weniger als einer Millisekunde. Die Verwandlung von dünnflüssig bis hin zu quasi-plastisch ist reversibel. Kaum wird das Feld entfernt, stellt sich die Ursprungsviskosität sofort wieder ein. Der Effekt ist so stark, dass der Durchfluss durch ein Rohr komplett gesperrt werden kann. Damit können diese Materialien zum Beispiel auch im Maschinenbau angewendet werden. So sind klassische Anwendungsfelder für die ER-Technologie Dämpfer, Aktoren und Kupplungen. Der Vorteile dabei ist, dass ein elektrorheologisches Ventil keine beweglichen Teile hat, hochdynamisch ist und sich per Computer beliebig einstellen lässt.