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2006
Journal Article
Titel
Auktionierung von Emissionsrechten - Eine Chance für mehr Gerechtigkeit und Effizienz im Emissionshandel
Abstract
In diesem Beitrag wird diskutiert, welche Rolle Auktionen im Rahmen des europäischen Emissionshandels künftig spielen können und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind. Dabei geht es zum einen um die Frage, wie ein staatlicher Verkauf von Emissionsrechten grundsätzlich, insbesondere hinsichtlich späterer Perioden (Post-Kyoto), zu beurteilen ist, und zum anderen darum, welche Möglichkeiten für eine Auktionierung in der zweiten Handelsperiode 2008-2012 bestehen. Durch eine vollständige Auktionierung lassen sich sämtliche Probleme und Anreizverzerrungen vermeiden, die mit einer staatlichen Mikroplanung auf Anlagenebene und dem entsprechenden Lobbyeinfluss verbunden sind. Auf diese Weise kann die Effizienz des Emissionshandels erheblich verbessert werden. In der zweiten Handelsperiode sollten die bestehenden Möglichkeiten einer Teilaktionierung genutzt werden. Eine sektoral differenzierte Auktionierung könnte vor allem dazu beitragen, Windfall-Profits, die bisher vor allem im Bereich der Stromerzeugung durch Überwälzung von Opportunitätskosten entstehen, zu vermindern. Bei der anstehenden Änderung der EU-Richtlinie sollte für die dritte Periode des europäischen Emissionshandels auf einen Mindestanteil für Gratiszuteilungen verzichtet werden.