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2001
Book Article
Titel
Virtuelle Bildung und neuer Bildungsmarkt
Abstract
Bildung und Wissenserwerb wandeln sich derzeit drastisch durch neue Medien. Der Vorteil von Multimedia: Wissen kann "just in time" reproduziert, genau dann abgerufen werden, wenn es benötigt wird. Die Globalisierung auf dem Bildungsmarkt lässt das Monopol der herkömmlichen staatlichen Unis bröckeln, im Wettbewerb um Studierende wird Wissen zum Handelsgut. Das "Szenario 2005" skizziert fünf Prototypen künftiger Universitäten: kommerzielle internationale Bildungskonsortien, die vor allem Weiterbildung vermarkten; firmeneigene Corporate Universities, die vornehmlich für den eigenen Bedarf ausbilden; virtuelle Universitäten, an denen Studierende ganz orts- und zeitgebunden lernen können; Universitätsnetzwerke traditioneller Einrichtungen, die ihr Know How austauschen und in der Lehre kooperieren; die Alma mater multimedialis, die noch den Bildungsanspruch der klassischen Universität verkörpert, aber ihr Angebot um Online-Elemente erweitert und sich zum Teil zur teuren Elite-Ausbildungsstätte gewandelt hat. Multimedia-Einsatz löst ein klassisches Dilemma der Massenuniversität: das zwischen Reichweite und intensiver Lehre. Es können potenziell unbegrenzte Studentenzahlen bewältigt werden - mit sehr individuell abgestimmten Lehrangeboten. Wie das Beispiel USA zeigt, haben auch staatlich finanzierte Hochschulen die Chance, in diesem Wettbewerb mitzuhalten. Durch die Veränderungen im Wirtschaftsleben verändert sich auch die betriebliche Weiterbildung: Wissen veraltet schnell und muss ständig aktualisierbar sein. Um Weiterbildung in den Arbeitsalltag zu integrierenm ist der Einsatz von Online-Learning optimal, weil es beispielsweise direkt am Arbeitsplatz stattfinden kann. Die Veränderungen werden auch den Lehrenden neue Anstrengungen abfordern, traditionelle Lehre aber auch nicht ersetzen.