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1977
Journal Article
Titel
Untersuchung physikalischer, chemischer und thermischer Vorgänge bei der Spantrocknung
Abstract
Bei der Herstellung von Spanplatten müssen die Holzspäne vor dem Beleimen von einem Feuchtegehalt von 40 bis 150% bis auf 1 bis 6% getrocknet werden. Das geschieht durch Zuführen von Wärmeenergie in entsprechenden Holzspantrocknern, wobei das Wasser als Dampf entweicht. Obwohl die Trocknung von Holzspänen schon lange im technischen Maßstab erfolgt, sind noch nicht alle damit verbundenen Probleme gelöst. Je nach Typ und Bauart der Trockenanlage wirken Temperaturen von 100 bis 350° C auf die Holzspäne ein. Die thermische Belastung führt teilweise zu drastischen chemischen und physikalischen Veränderungen der Holzsubstanz, deren Ausmaß und Wirkung bisher noch wenig erforscht sind. Mit dem Wasserdampf entweichen flüchtige Inhalts- und Zersetzungsstoffe des Holzes, die über die Abluft der Trockner ins Freie gelangen und zusammen mit ausgeworfenen Feinstspänen und Holzstaub eine nicht unerhebliche Umweltbelastung darstellen. Die einwirkenden Temperaturen können weiterhin zu einer Entflammung der Späne und des Staubes führen, so daß bei Trocknern immer eine gewisse Brand- und Explosionsgefahr besteht. Trotz Einsatz von Sicherheits- und Überwachungseinrichtungen konnte dieses Risiko bisher noch nicht vollständig ausgeschaltet werden. Die Probleme der Holzspantrocknung haben daher sowohl aus Gründen der Sicherheit und Wirtschaftlichkeit als auch aus dem steigend Umweltbewußtsein an Bedeutung gewonnen. Das WKI befaßt sich in mehreren Forschungsprojekten mit diesen Fragen. Mittelpunkt der Untersuchungen sind hierbei die Brand- und Explosionsgefahr sowie die Bildung und Emission von Schadstoffen. In einem institutseigenen Modelltrockner und an industriellen Großanlagen sollen die bei der Trocknung erfolgenden Vorgänge genauer erfaßt werden, als es für die Regelung des technologischen Ablaufs erforderlich ist, um die Ursachen kritischer Betriebszustände und erhöhter Schadstoffemissionen besser erkennen zu können.