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2006
Journal Article
Titel
Kiefer ist nicht gleich Kiefer
Titel Supplements
Zum Einsatz von Kiefernkern- und Splintholz für die Herstellung von MDF
Abstract
Kiefernholz gehört in Deutschland zu den wichtigsten Rohstoffen für die Herstellung von MDF. Untersuchungsergebnisse hatten gezeigt, dass es einen großen Unterschied im Hinblick auf die verleimungsrelevanten Eigenschaften macht, ob dabei Waldindustrie- oder Industrierestholz eingesetzt wird. Hierfür sind vor allem die unterschiedlichen Splint- bzw. Kernholzanteile in den Sortimenten verantwortlich. Fasern aus Kern- und Splintholz der Kiefer weisen deutliche Unterschiede hinsichtlich ihres Extraktstoffgehalts und Benetzungsverhaltens auf. Aus Kernholz hergestellte TMP sind deutlich schlechter mit Wasser benetzbar, d.h. hydrophober als aus Splintholz gewonnene TMP. Bei den aus Kernholz hergestellten TMP wird das Benetzungsverhalten in hohem Maße von der Temperatur während des Holzaufschlusses beeinflusst. Mit Erhöhung der Aufschlusstemperatur von 150°C auf 180°C nimmt die Benetzbarkeit der Kernholz-TMP gegenüber Wasser deutlich ab. Aus Kernholz-TMP hergestellte MUF-Harz-gebundenene MDF zeigen bei vergleichbarer Aufschlusstemperatur stets deutlich niedrigere Dickenquellungswerte als aus Splintholz-TMP hergestellte. Infolge Erhöhung der Aufschlusstemperatur von 150°C auf 180°C verringert sich sowohl bei den aus Kernholz-TMP als auch bei den aus Splintholz-TMP hergestellten MUF-Harz-gebundenen MDF die Dickenquellung. Die mechanischen Eigenschaften der MDF aus Kernholz-TMP werden mit zunehmender Aufschlusstemperatur im Bereich zwischen 150°C und 180°C verschlechtert. Demgegenüber scheint eine hohe Aufschlusstemperatur (180°C) bei den MDF aus Splintholz-TMP die mechanischen Eigenschaften zu verbessern.