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2017
Conference Paper
Title
Charakterisierung unterschiedlicher Laubabfallfraktionen für die energetische Nutzung - Zwischenergebnisse des Projekts SET-Laub
Abstract
Laub wird auf kommunaler Ebene im Zuge der Straßenreinigung, der Parkpflege und der Bioabfallsammlung erfasst und kompostiert. Aufgrund der teilweise schlechten Rotteeigenschaften und gleichzeitig relevanten Heizwerten ist die energetische Nutzung von Laub insbesondere für Kommunen interessant. Der Einfluss der Laub(mit)verbrennung auf die Emissionen wurde bisher jedoch nicht systematisch untersucht. Aus diesem Grund sollen im Projekt SET-Laub (Systematische Ermittlung von Emissionsdaten bei der thermischen Umsetzung unterschiedlicher Laubabfallfraktionen) unter der Einhaltung der Anforderungen an die Feuerungsanlagen gemäß 4. BImSchV und TA Luft unterschiedliche Laubfraktionen in Mischungsanteilen mit einem konventionellen, holzartigen Brennstoff in einer Verbrennungsanlage (400 kW) thermisch untersucht werden. Während der Verbrennung sollen mögliche Umweltbeeinträchtigungen (Staub, NOx, CO, organische und anorganische Stoffe) quantifiziert werden. Dazu soll der Einfluss des Sammelorts (Straßenlaub, Parkpflege etc.), der Expositionsdauer (Früh- und Spätlaub im Herbst) und der Lagerungsart (Silierung und Ballierung) auf das Emissionsverhalten des potentiellen Brennstoffs (bzw. der Brennstoffmischung) untersucht werden und Empfehlungen für die Verwendung von Laub als Brennstoff entwickelt werden. Im Vortrag werden Zwischenergebnisse aus der Projektbearbeitung vorgestellt. In einer Sammelkampagne im Herbst 2016 wurden insgesamt 25 BigBags Laub im Rahmen einer kommunalen Laubsammlung an unterschiedlichen Stellen (Hauptstraße, Park, Wohngebiet) erfasst. Anschließend wurden die Laubproben hinsichtlich verbrennungstechnisch relevanter Parameter analysiert (Wassergehalt, Aschegehalt, Flüchtigengehalt, Elementaranalyse, Heizwert/Brennwert, Schwermetalle, Ascheschmelzpunkt). Je nach Sammelmethode wurden Aschegehalte zwischen 17 und 44 % ermittelt. Eine Siebung bei 4 mm Maschenweite zeigte eine recht gute Absiebbarkeit mit hohen Aschegehalten im Feinanteil. Des Weiteren wurden verschiedene Kompaktierungsverfahren (Ballierung, Brikketierung und Pelletierung) untersucht und optimale Parameter ermittelt. Mit der Ballierung konnte beispielsweise eine Verdichtung des Laubs von 31 bis 56 kg/m³ auf 200 bis 270 kg/m³ (Rundballenpresse) erreicht werden.
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