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2015
Study
Titel
Analytische Untersuchung zur Ressourceneffizienz im verarbeitenden Gewerbe
Titel Supplements
Studie, April 2015
Abstract
Natürliche Ressourcen effizienter zu nutzen, schont nicht nur die Umwelt sondern bietet Unternehmen auch die Möglichkeit ihre Kosten deutlich zu senken. Im verarbeitenden Gewerbe stellen die Materialaufwendungen, also Material und Handelsware, mit einem Anteil von durchschnittlich ca. 57 % des Gesamtumsatzes1 die größte Kostenposition dar. Eine verbesserte Ressourceneffizienz hilft daher die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu steigern und die Kostenrisiken aufgrund der Verknappung von Rohstoffen zu senken. Obwohl viele - insbesondere große - Unternehmen sich bereits der Möglichkeiten der Ressourceneffizienz annehmen, sind existierende Potenziale der Ressourceneffizienz bisher bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. In vielen Fertigungsbereichen werden neue Ansätze und Ideen zu Effizienzmaßnahmen benötigt. Seit langem unterstützen Förderprogramme und -projekte die Erforschung und praxisnahe Erprobung von technischen aber auch von organisatorischen Lösungen, um natürliche Ressourcen in der Produktion effizienter nutzen zu können. In Summe liegt daher eine Vielzahl von Projektberichten vor, die erfolgreiche Technologieentwicklungen und Maßnahmen sowie daraus resultierende Einsparungen dokumentieren. Die vorliegende Studie hat diese Berichte zu geförderten Ressourceneffizienzprojekten verschiedener Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene zusammengetragen und diese auf Technologien und Maßnahmen sowie auf verfügbare quantitative Daten zur erzielten Ressourceneffizienz untersucht. Ziel war es, eine Übersicht zu durchgeführten Ressourceneffizienzmaßnahmen im verarbeitenden Gewerbe zu schaffen und auf Basis der Daten, die Möglichkeit einer Ableitung von Benchmarks zu betrachten. Insgesamt wurden 3.600 Berichte einer Grobanalyse unterzogen, von denen 290 in eine Detailanalyse eingingen. Im Ergebnis liegt ein umfangreicher Katalog zu erfolgreichen Effizienzmaßnahmen für verschiedene Fertigungsverfahren, insbesondere zu Prozessen und Verfahren im Urformen (bspw. Metallguss, Kunststoffspritzguss), Umformen (bspw. Kalt- und Warmumformung), Trennen, Fügen, Beschichten (Galvanisieren und Lackieren) und Stoffeigenschaften ändern sowie zu chemischen Verfahren vor. Weitere Maßnahmen werden in der Produktionsperipherie, bspw. bei der Aufbereitung von Betriebsstoffen, und im indirekten Umfeld bspw. bei Lagerung und Umgang mit Produktionsmaterial aufgezeigt. Diese Sammlung soll interessierten Unternehmen als Impuls dienen, konkrete Möglichkeiten der Ressourceneffizienz auszuloten und vergleichbare Projekte anzustoßen. Um künftig belastbare quantitative Daten aus den Projektberichten zu gewinnen und Unternehmen Benchmarks zur Ressourceneffizienz an die Hand zu geben, wurde zudem ein Vorschlag für eine entsprechende Dokumentation öffentlich geförderter Forschungs- und Entwicklungs- sowie Beratungsprojekten mit dem Ziel der Steigerung der Ressourceneffizienz erarbeitet. Diese soll den Fördermittelgebern und den Unternehmen eine transparente Ermittlung des Nutzens aus Unternehmenssicht (erreichte Ressourceneinsparung) und der hierzu erforderlichen unternehmerischen Aufwendungen (Investitionen) ermöglichen und kann ein Benchmarking positiv unterstützen.
Author(s)
Organisation
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung -IPA-, Stuttgart
VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH
Baden-Württemberg, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung
Verlagsort
Berlin