Options
2015
Journal Article
Titel
Neue Verfahrenstechnologie - Kombination von Flach-Clinchen mit modernen Klebstoffen
Abstract
Mithilfe des Flach-Clinchens können sowohl artgleiche als auch artfremde Werkstoffe in einem einstufigen Prozess unmittelbar ohne zusätzliche Vorarbeiten und Hilfselemente gefügt werden. Im Gegensatz zum konventionellen Clinchen ist die Flach-Clinch-Verbindung einseitig komplett eben, sodass dieses Fügeverfahren auch im Bereich von Sicht- und Funktionsflächen eingesetzt werden kann. Weiterhin können aufgrund des vorherrschenden Druckspannungszustandes nicht nur Metall-Metall-Verbindungen hergestellt werden, sondern auch zahlreiche Materialien gefügt werden, die infolge ihrer Zugspannungsempfindlichkeit nicht mittels konventionellen Clinchens fügbar sind. Durch den kombinierten Einsatz mit Klebstoff können die Verbindungseigenschaften von Flach-Clinch-Verbindungen weiter verbessert werden. So weisen diese Hybridfügeverbindungen eine höhere Belastbarkeit gegenüber schwingender und schlagartiger Beanspruchung sowie eine höhere Verbindungsfestigkeit unter quasistatischer Kopf- und Scherzugbeanspruchung auf. Nach dem Fügen wird die Handhabungsfestigkeit bis zum Aushärten des Klebstoffs durch die mechanische Verbindung der Bleche erzielt. Somit kann die Taktzeit verkürzt werden und die Bauteile direkt weiterverarbeitet werden. Die endgültige Gebrauchsfestigkeit der Verbindung wird nach dem vollständigen Aushärten des Klebstoffs erreicht. Um eine größtmögliche Flexibilität im Fertigungsprozess zu gewährleisten, wurde bei der Verfahrensentwicklung darauf geachtet, dass sowohl Flach-Clinch-Verbindungen mit als auch ohne Klebstoff-Zwischenschicht mit demselben Werkzeugsatz herstellbar sind.