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2014
Journal Article
Titel
Bedeutung der Tumorstammzellhypothese für das Verständnis des Ovarialkarzinoms
Abstract
Hintergrund: Das Ovarialkarzinom hat trotz komplexer operativer und systemischer Therapie eine schlechte Prognose. Verantwortlich für die Entwicklung von Chemotherapieresistenzen und die hohe Rezidivrate wird eine kleine Anzahl tumorigener Zellen gemacht, die als Tumorstammzellen (""cancer stem cells"", CSC) bezeichnet werden. Fragestellung: Dieser Reviewartikel stellt die Tumorstammzellhypothese vor und beschreibt Methoden der Identifizierung und Anreicherung von CSC sowie Ansätze zur therapeutischen Nutzung dieser Erkenntnisse. Material und Methode: Systematische Literaturrecherche basierend auf PubMed und Web of Science. Ergebnisse: Das Tumorstammzellmodell geht von einer hierarchischen Tumorstruktur aus, wobei neben wenigen CSC unterschiedlich differenzierte Tumorzellen, welche die Haupttumormasse bilden, vorhanden sind. Nur die CSC haben tumorigenes Potenzial. Andere entscheidende funktionelle Merkmale der CSC sind ihr Potenzial zur Selbsterneuerung und ihre Fähigkeit zur Differenzierung in weitere Zelltypen. Strukturell sind die CSC durch verschiedene Oberflächenmerkmale und Veränderungen in bestimmten Signalwegen charakterisiert. Aktuell laufen Phase-I/II-Studien zur spezifischen Beeinflussung von CSC. Schlussfolgerung: Viele klinische Charakteristika des Krankheitsverlaufs beim Ovarialkarzinom lassen sich gut anhand des Tumorstammzellmodells darstellen. Trotz klar definierter funktioneller CSC-Eigenschaften zeigen die äußeren und inneren strukturellen Merkmale individuelle und entitätsspezifische Unterschiede. Dies erschwert die Identifizierung und Anreicherung. Erste experimentelle Ergebnisse mit vielfältigen Ansätzen und sogar erste klinische Studien machen Hoffnung auf eine personalisierte, auf CSC ausgerichtete Krebstherapie.
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