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2005
Journal Article
Titel
Integration von Produktionssteuerung im Supply Chain Management
Abstract
Nicht zuletzt wegen kurzfristiger Modetrends und dem zyklischen Wechsel von Winter- und Sommerkollektionen muss in der schnelllebigen Textil-und Modebranche sichergestellt werden, dass die Marktanforderungen kurzfristig bedient werden können. Denn was nicht im Trend liegt, verkümmert schnell zum Ladenhüter. Daher ist Lieferpünktlichkeit bei kurzen Lieferzeiten ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Diese Entwicklungen machen Optimierungen erforderlich, die über Unternehmensgrenzen hinausgehen. Hieraus entstanden Konzepte und Systeme wie Supply Chain Management (SCM) und virtuelle Unternehmen mit dem Ziel, Optimierungspotenziale durch die Betrachtung der Verflechtungen eines Unternehmens mit Zulieferern und Abnehmern zu erschließen. Das Supply Chain Management betrachtet funktionsübergreifend die internen und externen Geschäftsprozesse eines Unternehmens und bietet Konzepte zur Planung der ausgelagerten Arbeitsprozesse. Realisiert wird diese Planung in der Regel durch APS-Systeme (Advanced Planning and Scheduling), die sich durch Einsatz sehr rechenintensiver Methoden aus dem Operations Research auszeichnen. Alle Daten für die Durchführung solcher Planungen werden auf Unternehmensebene in ERP-Systemen (Enterprise Ressource Planning) gehalten. Die Fertigungsüberwachung und -steuerung von ausgelagerten Arbeitsprozessen setzt voraus, dass von den Fremdfertigern bzw. deren Arbeitsbereichen zeitnahe Meldungen zumindest über die Prozessstufen Los im Eingangslager, Produktionsstart, Los im Ausgangslager und Transport zum Nachfolger in der Lieferkette erfolgen. Für die Produktionssteuerung ergeben sich 2 gewichtige Entscheidungspunkte: (1) Los im Eingangslager des Zulieferers bzw. eines Arbeitsbereichs und (2) Los im Ausgangslager des Zulieferers bzw. eines Arbeitsbereichs. Dieser Entscheidungspunkt ist insbesondere dann von Belang, wenn es für eine bestimmte Produktionsleistung mehrere mögliche Quellen (Multiple Sourcing) gibt, um die Abhängigkeit von einem Unternehmen zu minimieren und die Produkte/Zwischenprodukte direkt zwischen den Fremdfertigern verschickt werden können (Direct Shipment).