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2012
Presentation
Titel
Geplante Revision der VDA 19 - Die Technische Sauberkeit entwickelt sich weiter
Titel Supplements
Vortrag gehalten auf den Oberflächentagen 2012, 26.-28.09.2012 in Darmstadt
Abstract
Um Partikelschmutz, der in funktionsrelevanten Automobilteilen zum Bauteilversagen führen kann, sicher und vereinheitlicht messen zu können, wurde vor inzwischen sieben Jahren vom VDA QMC der Band 19 veröffentlicht. Seit dem Erscheinen im Januar 2005 wurden an die 3000 gedruckte Exemplare verkauft (zzgl. zu den Download-Abonnements) und viele hundert Personen zum Umgang mit diesem Regelwerk geschult. Eine Abschätzung anhand verkaufter automatisierter Partikelanalyse-Mikroskope und Extraktionseinrichtungen ergibt eine Zahl von etwa 800-1000 Laboren, in denen die Technische Sauberkeit von Bauteilen heute geprüft wird. Damit hat sich die Technische Sauberkeit als Qualitätsgröße auf breiter Front in der Automobil- und Zulieferindustrie etabliert. Vieles hat sich bewährt: Abklingmessungen bei der Ausarbeitung von Beprobungsprozeduren bilden die Basis für aussagekräftige Analyseergebnisse oder grenzwertangepasste Blindwerte helfen den Aufwand bei der Sauberkeitsprüfung im Rahmen zu halten. Auch die definierten Partikelgrößenkanäle sind inzwischen fest etabliert. Manches macht Probleme: Trotz sorgfältiger Ausarbeitung von Extraktionsprozeduren und automatisierter mikroskopischer Auswertung kommt es immer wieder zu großen Abweichungen im Sauberkeitsergebnis von Bauteilen, wenn die Analysen von unterschiedlichen Laboren durchgeführt werden. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Manches ist noch offen: Bei der Erarbeitung der VDA 19 in den Jahren 2001 bis 2003 wurden einige Punkte bewusst ausgeklammert, da zum damaligen Zeitpunkt, zu wenig gesicherte Erfahrung in der Branche vorhanden war. Dies sind Themen wie die Erstellung von Grenzwerten oder das Einbinden von Sauberkeitsanalysen in ein Qualitätssicherungssystem. Neues kommt hinzu: Der technische Fortschritt bei den Analyseverfahren aber auch neue Forderungen der Kunden müssen bewertet werden und entsprechend in die Standardisierung eingearbeitet werden. Die geplante Revision: So gut und umfangreich der bestehende VDA 19 auch sein mag - gerade auch im Vergleich mit anderen Regelwerken - es gibt noch vieles zu tun. Die Erfahrungen, die in den letzten Jahren auf breiter Basis in der Industrie gesammelt wurden und auch neue Themen sollten im Rahmen einer Revision in den VDA 19 eingearbeitet werden. Um das Wissen und die Erfahrung möglichst vieler Firmen entlang der ganzen Zulieferkette zu bündeln und in die Standardisierung einfließen zu lassen, bietet sich die Kooperation im Rahmen eines Industrieverbunds an. Diese Art der Zusammenarbeit hat sich schon bei der Erstellung der VDA 19 und erbenfalls bei VDA 19 Teil 2 bewährt. Das Fraunhofer IPA in Stuttgart wird im dritten Quartal 2012 mit einem Industrieverbund die Arbeit an der Revision von VDA 19 zu starten.