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2004
Doctoral Thesis
Titel
Auswertung von forensischen Riefenspuren mittels automatischer Sichtprüfung
Abstract
In der Kriminalistik spielt die Auswertung von Spuren eine wesentliche Rolle, um Zusammenhänge zwischen Delikten herstellen zu können. Eine wichtige Spurengattung umfasst Riefen- oder Ziehspuren, die durch schleifende oder ziehende Bewegung eines Werkzeuges entstehen. Dazu zählen die kriminaltechnisch besonders relevanten Riefenspuren auf Geschossen sowie zahlreiche Arten von Werkzeugspuren, die z. B. von Schraubendrehern, Messern oder Zangen herrühren. Thema der vorliegenden Dissertation ist die automatisierte Auswertung solcher Werkzeugspuren mit Methoden der automatischen Sichtprüfung. Die dargestellte Vorgehensweise macht charakteristische Individualspuren der rechnergestützten Verarbeitung zugänglich und ermöglicht so den Vergleich der Spuren. Hierbei werden spezielle Eigenschaften von Werkzeugspuren berücksichtigt: Im Gegensatz zu Spuren auf Geschossen treten gekrümmte Riefen auf, die eine Begradigung auf Grundlage geeigneter Signalmodelle notwendig machen. Zudem zeigen Werkzeugspuren oft Lücken in der Riefenstruktur, so dass eine zuverlässige Segmentierung des Riefenbereichs unabdingbar ist. Schließlich erfordert die meist unsichere Ausrichtung der Spuren eine Erweiterung üblicher Vergleichsverfahren. Mit derartigen Auswertestrategien wurde ein automatisierter Spurenvergleich auf der Basis von Korrelationsverfahren realisiert. Experimentelle Ergebnisse belegen die Leistungsfähigkeit und Praxistauglichkeit des entwickelten Identifikationssystems.
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In forensic science, evaluation of marks plays an essential part in proving connections between different offences. Striation marks, caused by a grinding or dragging motion of a tool, form an important class of marks. The forensically relevant striation marks on firearm bullets belong to this category as well as numerous kinds of tool marks, which can be caused e. g. by screwdrivers, knives, or pliers. The subject of this dissertation is the computerized evaluation of such tool marks by applying methods of automated visual inspection. The methodology described opens characteristic individual marks to computerized processing and hence paves the way for automated comparison of marks. In this context, specific properties of tool marks are taken into consideration: In contrast to marks on bullets, curved grooves are frequently found that require a groove straightening on the basis of adequate signal models. Moreover, many tool marks show gaps in their groove structure thus demanding reliable segmentation of the groove area. Finally, the mostly uncertain orientation of the marks requires an extension of usual comparison algorithms. Using these evaluation strategies, an automated comparison method for tool marks on the basis of correlation techniques has been realized. Experimental results substantiate the performance and the suitability for practical application of the developed identification system.
ThesisNote
Zugl.: Karlsruhe, Univ., Diss., 2004