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2004
Conference Paper
Titel
Abrieb von Dentalwerkstoffen durch Prophylaxepasten
Abstract
Prophylaxepasten werden eingesetzt, um nach den ersten Schritten einer Zahnreinigung die verbliebenen Zahnbeläge zu entfernen und eventuell vorhandene Verfärbungen der Zähne zu beseitigen. Eine Prophylaxepaste sollte daher eine hohe Reinigungs- und Polierwirkung bei einer möglichst geringen Abrasivität haben. Zur Bestimmung der Abrasivität wurde am Fraunhofer-IWM eine Messmethodik entwickelt, die auf der Messung des Masseverlust von behandelten Proben aus Zahnersatzmaterialien basiert. Hierzu werden jeweils 5 Proben eines Materials behandelt, die Abriebmasse wird für jede Probe nach 500, 1000, 1500 und 2000 Umdrehungen gemessen. Als Vergleichsgröße wird der Abrieb nach 2000 Umdrehungen verwendet. Die Genauigkeit der Methode wird durch Variationen der Abriebfestigkeit eines Probenmaterials bestimmt; für homogene Proben-materialien (z.B. Edelmetalllegierungen) lassen sich Schwankungen von unter 10% erreichen. Unterschiede zwischen verschiedenen Pasten, Materialien und Behandlungsparametern werden mit der Student's t Verteilung (95% Signifikanzniveau) beurteilt. Im Rahmen der Studie wurden verschiedene Pasten verglichen. Der Einfluss der Umdrehungsgeschwindigkeit, des Applikationsinstruments (Gummikelch oder Nylonbürste) und des Dentalwerkstoffs (ein homogenes, kunststoffgefülltes Zahnfüllmaterial, ein Hybridkomposit, ein Amalgam, eine Edelmetalllegierung) auf den Abrieb wurde untersucht. Die Edelmetalllegierung zeigt z.B. für eine Paste einen 15-fach niedrigeren Abrieb (0.01 mm3) als das homogene, kunststoffgefüllte Zahnfüllmaterial (0.15 mm3). Der durch die Prophylaxepasten verursachte Materialabrieb hängt außer vom verwendeten Dentalwerkstoff deutlich vom Applikationsinstrument ab. Bürsten führen verglichen mit Gummikelchen zu bis zu 5-fach höherer Abrasion. Die Rotationsgeschwindigkeit von Kelch und Bürste (1000, 2000 und 4000 Umdr./min) hat bei gleicher Anzahl der Umdrehungen hingegen keinen wesentlichen Einfluss auf den Abrieb. Mit der entwickelten Messmethodik können die den Abrieb beeinflussenden Parameter einer Prophylaxebehandlung effizient quantitativ erfasst werden.