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2012
Conference Paper
Titel
Temperaturmanagement in Werkzeugen für die wirkmedienbasierte Umformung
Abstract
Das Innenhochdruckumformen (IHU) stellt heute eine weitestgehend ausgereifte und für spezielle Anwendungen etablierte Produktionstechnologie dar. Im Bereich von Automobilkomponenten haben sich vor allem Anwendungen in der Abgasführung, für Fahrwerks- und Hilfsrahmenkomponenten und in bescheidenerem Umfang auch für Karosseriestrukturteile herauskristallisiert. Durch die gegenüber herkömmlicher Presswerkstechnologien vergleichsweise geringe Produktivität von maximal drei Hüben je Minute werden IHU-Anwendungen nur bei deutlichen funktionellen Vorteilen gegenüber der konventionellen Blechhalbschalen- oder Profiltechnologie in größeren Stückzahlen eingesetzt. Mit der Einführung der Temperatur als zusätzlichen Prozessparameter in die wirkmedienbasierte Umformung lassen sich einerseits umformtechnische Grenzen verschieben und andererseits Verfahrenskombinationen umsetzen. Damit erhöht sich das Einsatzspektrum für Innenhochdruck umgeformte Bauteile sowohl hinsichtlich der Werkstoffpalette als auch der Bauteilkomplexität und der finalen Bauteileigenschaften. Durch die gezielte Nutzung der Temperatur als Prozessparameter in der Innenhochdruck- Umformung und die definierte Temperaturbeeinflussung innerhalb des Umformprozesses ergeben sich auch neue Anforderungen an die Werkzeug- und Anlagentechnik. Insbesondere die Temperierungssysteme und die Temperaturüberwachung wirken sich erheblich auf die Komplexität der Werkzeuge aus. Außerdem verschieben sich die Belastungsanforderungen an die Werkzeuge im Prozess mit zunehmenden Temperaturniveau infolge sinkender Umformdrücke weg von rein mechanischen hin zu thermischen Beanspruchungen, was sich sowohl auf den Einsatz von Werkzeugwerkstoffen als auch Konstruktionsprinzipien auswirkt. Der nachfolgende Beitrag soll einen Überblick zu Werkzeugtechnischen Anforderungen für die Temperatur-unterstützte, wirkmedienbasierte Umformung geben.