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2003
Presentation
Titel
Planerische Optimierung großer Luftfrachtterminals
Titel Supplements
11. März 2003
Abstract
Die planerische Optimierung großer Luftfrachtterminals stand im Mittelpunkt des März-Treffens des Clubs. Es referierte Dr. Heinrich Frye, der im vergangenen Herbst seine Dissertation zu diesem Thema abgeschlossen hat. Frye wies auf die weltweit zunehmende Konzentration des Frachtumschlagaufkommens auf großen Flughäfen hin. Nach seinen Worten gibt es große Planungsunsicherheiten für die flächenspezifische Kapazität von Luftfrachtterminals. Im Gegensatz zu anderen Flughafenkomponenten existieren für diese Anlagen keine Methoden zur Dimensionierung. Ziel seiner Arbeit war es, dafür ein effizientes Instrumentarium mit geringem Modellierungsaufwand und Datenbedarf zu schaffen. Frye zufolge erfüllt ein Luftfrachtterminal folgende Funktionen: Umschlagschnittstelle zwischen Luft- und Landtransporten, Zeitüberbrückung zwischen zeitpunktgeführten Luft- und Landtransporten, Auf- und Abbau von Flugzeug-Ladeeinheiten. Frye zufolge gibt es folgende Einflussfaktoren auf die Kapazität: zeitliche Aufkommensprofile, Durchlaufzeitenverteilung, Gutstruktur. Frye zufolge ist der Flächenbedarf eines Luftfrachtterminals von den maximal auftretenden Frachtbeständen abhängig. Dabei haben die verschiedenen Prozessabschnitte jeweils einen unterschiedlichen spezifischen Flächenbedarf. Die Tonnage ist die über alle Prozessabschnitte durchgängig verwendbare Bezugsgröße für das Umschlagaufkommen. Das von Frye entwickelte Modell für Luftfrachthubs erfordert einen geringen Aufwand an projektspezifischer Modellierung und Datenbeschaffung. Die Auswirkungen einzelner als auch kombinierter Einflussfaktoren auf die Kapazität und den Flächenbedarf von Luftfrachthubs sind erstmalig anhand eines ganzheitlichen Modells verifizierbar und quantifizierbar. Das Potenzial zur Optimierung von Luftfrachtanlagen wird durch eine Reihe verschiedener gleichrangiger Einflussfaktoren bestimmt. Frye bemängelte, dass die bisherige Zählweise des Luftfrachtaufkommens am Boden den sich verändernden Strukturen und künftigen Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Für Langfristplanungen ist eine konsistente Kennzahl als Quotient der gesamten maximalen Umschlagleistung pro Jahr über den damit verbundenen Flächenbedarf notwendig. Die logistische Vernetzung zwischen Flughäfen, Abfertigern, Airlines und Spediteuren erfordert nach seinen Worten eine Standardisierung von Kapazitätsdefinitionen und Zählweisen für die Umschlagleistung.
Verlagsort
Dortmund