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2011
Conference Paper
Titel
Elektrochemische Untersuchungsmethoden zur Beurteilung der Schutzeigenschaften von organischen Beschichtungen
Abstract
Beschichtungen erfüllen ästhetische und spezielle funktionale Anforderungen. Bei letzteren wird der höchste Aufwand für die Ausstattung von Beschichtungen mit Schutzwirkungseigenschaften betrieben. Dies rechtfertigt sich aus dem Umstand, dass viele Produkte unter gebrauchstypischer Beanspruchung - vor allem durch Korrosion - starken Wertverlusten ausgesetzt wären, wenn eine zweckmäßige Beschichtung unterbliebe. Die Entwicklung von Schutzbeschichtungen, deren Schutzwirkung sowohl auf die jewei-lige gebrauchstypische Beanspruchung als auch auf das zu schützende System hin optimiert ist, ist daher von überragender wirtschaftlicher Bedeutung und wird mit hohem Aufwand betrieben. Die Schutzwirkung von Beschichtungen wird durch Freibewitterungsauslagerung geprüft. Dieses Verfahren weist bei mehrjähriger Dauer, die klimatische Ausnahmeereignisse ausmittelt, eine hohe Bewertungssicherheit auf; allerdings drängt der Markt auf schnellere Verfahren, die kürzere Entwicklungszeiten ermöglichen. Daher existiert mittlerweile eine Vielzahl von Kurzzeittests, die Beschichtungen einer definierten Beanspruchung aussetzen und für die in zumindest einiger Hinsicht eine Korrelierbarkeit zur Freibewitterung nachgewiesen werden konnte. Diese sind häufig standardisiert, so dass weltweit Vergleiche - auch mit in der Vergangenheit erhaltenen Ergebnissen - angestellt werden können. Allerdings erfolgt die Bewertung der durch derartig standardisierte Tests erhaltenen Beschichtungsschutzverlusten überwiegend visuell oder nach Abschluss der Prüfdauer durch zerstörende Prüfverfahren (z.B. Klebebandabriss-prüfung), so dass über die Mechanismen, die während der Ausbildung der schlussendlich beobachteten Beschichtungsschutzverluste ablaufen, keine Kenntnis erlangt wird. Weiterhin kann das menschliche Auge nur begrenzt quantitative Aussagen zum Schädigungsumfang einer beanspruchten Beschichtung treffen und ist zur Bewertung von Beschichtungsschutzverlusten in der Beanspruchungsfrühphase nicht sensibel genug. Es besteht also nicht nur ein hoher Bedarf an praxiskorrelierenden, zeitraffenden Beanspruchungsverfahren, sondern auch an Detektionsmethoden, die die hierdurch induzierten Beschichtungsschutzverluste möglichst bereits in der Beanspruchungsfrühphase quantitativ und schädigungsspezifisch charakterisieren ohne dass die Probe durch den Detektionsvorgang signifikant beeinflusst wird. Im Folgenden werden hierzu einige Wege aufgezeigt.