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2011
Conference Paper
Titel
Toxikologische Bewertung von Extractables & Leachables: Wie kann die Sicherheit der Patienten gewährleistet werden?
Abstract
Aus Verpackungsmaterialien können Stoffe herausgelöst werden. Um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden, müssen diese Stoffe im Interesse der Patienten-Sicherheit bewertet werden. Ein Beispiel hierfür war das gehäufte Auftreten einer Autoimmunerkrankung nach Änderung der Formulierung eines Arzneimittels. Um solche Fälle zu verhindern und um die Qualität von Arzneimitteln und Medizinprodukten sicherzustellen, sind umfangreiche Regelungen erlassen worden. Einige wichtige Regelungen werden präsentiert. Neben international harmonisierten Richtlinien existieren auch nationale bzw. europäische Vorgaben. Eine gesonderte Regelung für Extractables & Leachables gibt es nicht, d.h. solche Stoffe werden meist bei den Anforderungen zur Qualität mit festgelegt. Eine Risikoabschätzung für diese Stoffe erfolgt in der Regel in dem eine sichere Dosis aus einem Tierexperiment unter Anwendung von (Un-)Sicherheitsfaktoren abgeleitet wird. Das Konzept der Risikobewertung wird erläutert und aktuelle Beispiele für deren Anwendung gegeben. Neben diesen stoffspezifischen Ansätzen gibt es aber auch Methoden, um Stoffe mit unzureichender Datenlage zu bewerten. In diesem Zusammenhang wird häufig das Konzept der toxikologischen Wirkschwellen (TTC: Threshold of Toxicological Concern) angewendet. Im Bezug auf Medikamente ergab sich hierbei das Problem, dass dieses Konzept für eine lebenslange Exposition ausgelegt ist und kürzere Zeiträume nicht berücksichtigt. Hierfür wurden sogenannte "staged TTC" anhand des Wertes für die chronische Exposition abgeleitet. Diese Ableitungen und die dazugehörigen Grundlagen werden dargestellt. Sind für eine Bewertung experimentelle Untersuchungen notwendig, gibt es neben den "klassischen" toxikologischen Prüfungen spezielle Methoden für Medizinprodukte. Zwei dieser Methoden werden exemplarisch dargestellt.