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2002
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Titel
Schwermetalleinträge in die Oberflächengewässer Deutschlands
Titel Supplements
Forschungsbericht 200 22 233, UBA-FB 000328
Abstract
In dem vorliegenden Vorhaben wurden für Deutschland die Emissionen der Schwermetalle Arsen, Cadmium, Chrom, Kupfer, Quecksilber, Nickel, Blei und Zink sowie für das Pflanzenschutzmittel Lindan in die Gewässer abgeschätzt. Die Emissionen wurden für die punktuellen und diffusen Eintragspfade quantifiziert und nach den großen Flussgebieten Donau, Rhein, Ems, Weser, Elbe, Oder und die Küstengebiete von Nordsee und Ostsee aufgeschlüsselt. Bezugszeitraum sind die Jahre 1983-1987, 1993-1997 und 1999/2000. Für die Quantifizierung der Emissionen wurden die unterschiedlichsten Einzel- bzw. aggregierten Daten genutzt wie Grundlagendaten der Bundesanstalten, Überwachungsdaten der Länder, internationale Berichte, Umweltberichte von Unternehmen, Berichte von Industrieverbänden sowie eine umfangreiche Literaturrecherche durchgeführt. Die Qualität der verfügbaren Daten war sehr unterschiedlich, daher mussten sie grundsätzlich auf Plausibilität und Kompatibilität überprüft werden. Für die Abschätzung der diffusen Emissionen wurde das für Nährstoffe im Auftrag des Umweltbundesamtes entwickelte Modell MONERIS zur Berechnung der Schwermetall- und Lindanemissioen angepasst. Für Deutschland wurde ein starker Rückgang der Schwermetallemissionen für 1985-2000 festgestellt. Die erreichten Emissionsminderungen schwanken für die betrachteten Metalle zwischen 36 und 85 %. Einen entscheidenden Anteil an dieser Umweltentlastung haben Maßnahmen im Bereich der Industrie, insbesondere der seit 1990 vollzogene Industrierückbau in den Neuen Ländern. Im Bezugsjahr 2000 spielen industrielle Emissionen nur noch eine untergeordnete Rolle, infolgedessen der Hauptteil der punktförmigen Emissionen aus kommunalen Kläranlagen stammt. Im Jahr 2000 dominieren Emissionen aus diffusen Quellen mit 70 bis 93 %. Als wichtigste Eintragspfade wurden Kanalisationen (Cadmium, Kupfer, Quecksilber, Blei, Zink), die Erosion (Blei, Chrom) und der Grundwasserzufluss (Arsen, Nickel) identifiziert. Der Vergleich der berechneten und um die gewässerseitigen Retention verminderten Emissionen mit an Gütepegeln ermittelten Gewässerfrachten zeigt eine gute Übereinstimmung mit einer Abweichung kleiner 50 % für alle Metalle. Auch die Lindanemissionen in die Oberflächengewässer konnten von 1985-2000 um 67 % reduziert werden. Hauptursache hierfür ist die starke Einschränkung der Applikation seit der Mitte der 80er Jahre und das Anwendungsverbot 1999. Trotz dieser Maßnahmen ist festzustellen, dass Lindan aufgrund seiner Persistenz nach wie vor in der Umwelt zu finden ist und auch im Jahr 2000 in die Oberflächengewässer eingetragen wird.
Author(s)
Organisation
Umweltbundesamt -UBA-, Berlin