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2009
Conference Paper
Titel
Dekontamination biozidbelasteter Kunst- und Kulturgüter aus Holz
Abstract
Noch während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden Kunstgegenstände aus Holz mit Pestiziden gegen den Befall durch Insekten und Mikroorganismen behandelt, ohne sich der Folgen bewusst zu sein. Bis 1980 waren dabei auch die bedenklichen Wirkstoffe PCP, DDT und Lindan gebräuchlich. Diese Stoffe treten im Laufe der Zeit wieder aus den behandelten Objekten aus, wobei PCP und Lindan aufgrund ihrer Flüchtigkeit die Umgebung deutlich belasten können, während DDT als weißer Belag auf der Holzoberfläche sichtbar wird. Dies führt zu einer beachtlichen Raumluftbelastung in Museen und Archiven und eine Vielzahl von Objekten muss der Öffentlichkeit entzogen werden. Um dieser Belastung Abhilfe zu schaffen, wurden in der Vergangenheit verschiedene Verfahren entwickelt, wobei jedes Verfahren seine Stärken und Schwächen besitzt. Keines der Verfahren ist universell verwendbar und daher muss anhand der Objekte entschieden werden, welches Verfahren eingesetzt wird. Zu beachten ist dabei zum einen, ob es sich um mobiles oder ortsfestes Kulturgut handelt und zum anderen, ob die Objekte gefasst oder ungefasst sind. Neben den sogenannten trockenen Verfahren wie abblasen, abbürsten und absaugen, gibt es die verschiedenen Versionen der Waschverfahren, wobei das Vakuumwaschverfahren das ausgereifteste ist. Ein besonderes, technisch interessantes Verfahren ist die Dekontamination mittels überkritischem Kohlendioxid, mit dem eine Tiefenreinigung möglich ist. Ein vielversprechendes Verfahren für mobiles Kulturgut. Für die Oberflächenreinigung wird der Laser schon eine geraume Zeit eingesetzt. Neu ist die Tatsache, dass der Laser auch eine oberflächennahe Dekontamination von Pestiziden ermöglicht.
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