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1994
Journal Article
Titel
Automatisierung zerstörungsfreier Prüfprozesse
Abstract
Der Trend in Richtung "lean production" macht auch vor Bereichen wie dem der zerstörungsfreien Prüfung nicht Halt und der Aspekt von weniger aufwendigen Prüfverfahren in der industriellen Fertigung gewinnt immer größere Bedeutung. Auch die immer dringender werdende Forderung nach "beherrschten Prozessen" geht einher mit dem Wunsch, Zwischenprüfschritte während der Fertigung mehr und mehr zu reduzieren und sich nur noch auf wenige Prüfprozesse bzw. nur noch auf eine abschließende Endkontrolle zu beschränken. Die Forderung nach "beherrschten Prozessen" nimmt nicht nur Einfluß auf die abnehmende Zahl der Prüfschritte sondern stellt auch an die verbleibenden Inspektionssysteme neue Anforderungen. So wird es in Zukunft nicht mehr ausreichen, den Ausschuß rein subjektiv festzustellen und nur auszusortieren. Vielmehr wird es erforderlich sein, die für die jeweiligen Ausschußentscheidungen verantwortlichen Kriterien für ein ausgemustertes Objekt gemäß einer kontrollierbaren Qualitätsvorschrift genau zu erfassen. Damit kann eine neue Prozessinformationsquelle geschaffen werden, die es ermöglicht, gegebenenfalls in dem Fertigungsprozeß eine online-Korrektur der Prozeßparameter zu veranlassen oder zumindest frühzeitig den entsprechenden Fertigungsprozeß zu informieren. Solche Maßnahmen werden notwendig, um einen fortgesetzten Ausschuß durch falsch eingestellte Prozesse oder veränderte Umgebungsbedingungen möglichst frühzeitig zu unterbinden. Prüfer sind oft nicht in der Lage, sei es aufgrund fehlender Informationen, Desinteresse oder auch einfach nur aus Unachtsamkeit oder Ermüdung, solche Zusammenhänge rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Alle diese Gründe erfordern konsequenterweise auch in der Prüfphilosophie ein Umdenken hin zur Einführung der Automatisierung von Inspektionssystemen.