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1995
Conference Proceeding
Titel
Möglichkeiten der Substitution physischen Verkehrs durch Telekommunikation. Vortragsmanuskript
Titel Supplements
Beitrag zum Kolloquium des Alcatel SEL Stiftungskollegs für Interdisziplinäre Verkehrsforschung, 28. Juni 1995, Technische Universität Dresden
Abstract
Ziel dieses Projekt, das im Auftrag der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG) und des Forschungs- und Technologiezentrums der DBP Telekom (FTZ) durchgeführt wurde, war es, Msglichkeiten der Verkehrssubstitution durch Telekommunikation zu analysieren. Im Rahmen eines Diskursprozesses mit Fachexperten wurden vorhandene Erkenntnisse über Substitutionsmsglichkeiten von Personenverkehr durch Telekommunikation gesammelt. Möglichkeiten zur Substitution liegen u.a. in der Telearbeit, im Bildtelefon bzw. in Telefonkonferenzen, im Teleshopping sowie im Teleunterricht. Vorrangig an technologischen Leitbildner orientierte optimistische Schätzungen aus der Vergangenheit mußten allerdings teilweise erheblich nach unten korrigiert werden. 10 bis 20 % Substitutionspotential der Verkehrsleistung für bestimmte Fahrtzwecke werden in der Regel nicht Überschritten. Bei der Bewertung der Potentiale wurde häufig die Rolle individueller und organisatorischer Faktoren sowie von Nutzungsinnovationen für de n wirtschaftlichen Erfolg vernachlässigt. Zahlreiche Pilotprojekte trugen zwar dazu bei, praktische Erfahrungen über Anwendungen der Telekommunikation zur Substitution physischen Verkehrs zu sammeln, empirisch gesicherte Angaben liegen bisher aber nur sehr lückenhaft vor (z.B. Videokonferenzen und Geschäftsreiseverkehr) und sind in der Tendenz keineswegs einheitlich. Berücksichtigt man den Stellenwert der unterschiedlichen Fahrtzwecke am motorisierten Individualverkehr insgesamt, so beläuft sich das gesamte Einsparpotential auf rund 8 % der Personenverkehrsleistung. Um dieses Potential zu erschließen, wurden im Projekt Empfehlungen entwickelt, die eine Abkehr von technologischen Leitbildern hin zu nutzerorientierten Anwendungskonzepten thematisieren, die auf Gestaltungspotentiale infolge der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Dynamik hinweisen und die Notwendigkeit verkehrspolitscher Gesamtstrategien formulieren.