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1998
Book Article
Title
Auf dem Weg zur Netzwerkorganisation - Gestaltungsregeln für verteilte Fabrikstrukturen
Abstract
In dem Beitrag werden die gegenwärtigen Konzeptionen zur Gestaltung verteilter Fabrikstrukturen einer organisationstheoretischen Analyse unterworfen. Ein Ergebnis der Analyse ist die Aufdeckung eines gemeinsamen synthetischen Organisationsmusters. Dieses kann als Typus den Netzwerkorganisationen zugeordnet werden. In diesem Zusammenhang werden folgende Kernthesen aufgestellt: 1.Durch die Modularisierung von Unternehmen in Netzwerke, bestehend aus relativ autonom operierenden Einheiten, wird das klassische Bild eines Unternehmens als abgeschlossene Einheit zunehmend durch fließende Grenzen abgelöst. 2.Die interorganisatorische Kooperation in dynamischen Netzwerken ist ein zentraler Schlüssel für das Bestehen und das Wachstum im globalen Wettbewerb. 3.Nahtlose, logistische Netzwerke, die eine flächendeckende Distribution und einen integrierten Informationsfluß unter Einbeziehung der Kunden bereitstellen, bilden das Fundament dazu. 4.Die Fähigkeit zur Kooperation und der Einsatz durchgäng iger Informationssysteme sind die Schlüsselfaktoren für Spitzenleistungen in Netzwerkorganisationen. 5.Prozeßkettenmanagement ist das entscheidende Instrumentarium, um den gesamten Lebenszyklus einer Kooperation effizient und effektiv zu gestalten. In diesem Kontext entstehen zunehmend verteilte Fabrikstrukturen, die neue Anforderungen an die Koordinationsleistung des Gesamtsystems stellen. Doch die bisher entwickelten Ansätze allein sind dazu nicht hinreichend, da bei deren praktischer Umsetzung vielfach Probleme bei Abschichtung von Entscheidungen, der Marktinterdependenzen zwischen dezentralen Bereichen, der Koordination und des Schnittstellenmanagements entstehen. Nicht jede Netzwerkstruktur führt zu einer leistungsfähigeren Organisation. In dem vorliegenden Beitrag wird gezeigt, daß es erforderlich ist, Netzwerke so zu konzipieren, daß sie lebensfähig sind. Hierzu werden Regeln dargelegt, die eine Netzwerkgestaltung ermöglichen, ohne Effizienzverluste durch einen Zuwachs im Koord i nationsaufwand hinnehmen zu müssen. In diesem Zusammenhang wurde gezeigt, daß das Prozeßkettenmodell einen wichtigen Beitrag zur effektiven und effizienten Gestaltung von Netzwerkorganisationen leisten kann.