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1988
Journal Article
Titel
Zur Verwertung von Zwangsanfallgips aus der Rauchgasentschwefelung und Phosphorsäureherstellung
Titel Supplements
WKI-Mitteilung 462/1988
Abstract
In den nächsten Jahren fallen, verstärkt durch die Rauchgasentschwefelung, erhebliche Mengen an Industriegipsen an. Diese haben aufgrund ihrer Entstehungsbedingungen Eigenschaften, die sich von denen der Naturgipse erheblich unterscheiden. Insbesondere ihre granulometrische und morphologische Gestalt verursacht beim Anmachen mit Wasser Fliesseigenschaften, die ihre Verarbeitung nach herkömmlichen Nassverfahren erschweren. Bei solchen Verfahren fällt zwangsläufig Abwasser an, und der verfahrensbedingt benötigte hohe Wasserbedarf verursacht einen großen Energieaufwand bei der Plattentrocknung. Mit dem hier beschriebenen, im Fraunhofer-Institut für Holzforschung entwickelten Halbtrockenverfahren können gipsgebundene Spanplatten hergestellt werden, deren Eigenschaften die herkömmlicher Gipsbauplatten zum Teil übertreffen. Bei der Anwendung des Halbtrockenverfahrens ist eine fließfähige Konsistenz nicht erforderlich. Durch die minimierte Prozesswassermenge wird der Bedarf an Trocknungsenergie entsprechend gesenkt. Abwasser fällt nicht mehr an. Diese verfahrenstechnischen Vorteile prädestinieren das Halbtrockenverfahren gerade für die Verwertung von Industriegips. Das Verfahren wird inzwischen in zwei Produktionsanlagen industriell genutzt.