Options
1988
Conference Paper
Titel
Eine andere Modellvorstellung über die Adhäsion in Polymer/Metallverbindungen
Abstract
Die heutigen Denkansätze über die Adhäsion zwischen Polymeren und Metallen basieren auf der Tatsache, daß chemische Wechselwirkungen im Grenzschichtbereich eine notwendige Voraussetzung für Festigkeit und Beständigkeit des Verbundes sind. Damit lassen sich die meisten Phänomene schlüssig erklären. Postuliert man einfach wasserbeständige chemische Bindungen im Grenzschichtbereich, dann müßten alle Polymer-Metall-Verbunde zufriedenstellende Eigenschaften besitzen. Viele ältere und neue Ergebnisse deuten aber darauf hin, daß die Qualität der Verbunde durch eine weitere Größe dominiert wird, die im ersten Denkansatz mit "Stoffgradient" oder "Schärfe der Stoffdiskontinuität im Grenzbereich" bezeichnet sein mag. Unter Eigendehnungen oder aufgezwungenen Verformungen, im Lastfall also, bestimmen die Deformationseigenschaften der Adhäsionspartner einerseits, aber auch die Dicke und Morphologie z.B. des Polymer-Oxid-Mischbereichs die Schärfe der Diskontinuität; dicke Oxidschichten auf Aluminium oder Titan sind günstiger, als dünne, filigranere Morphologien besser, als massive. Ein "weicher" Stoffübergang muß sich auf die Ausgangsfestigkeit zumindest bei Schubbeanspruchung günstiger auswirken als ein harter. Aber auch die Beständigkeit gegen Feuchtigkeit könnte davon beeinflußt werden, da in Polymeren die Geschwindigkeit und Intensität des Wassertransports vom Grad der Deformation wesentlich beeinflußt wird.