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1989
Book Article
Titel
Umweltbedingte Schädigungen an historischen Glasfenstern. Phänomene, Mechanismen, Konservierungskonzepte
Abstract
Die wesentlichen Verwitterungserscheinungenn an historischen Kalk-Kalisilicatgläsern (z.B. mittelalterlichen Kirchenfenstern) werden phänomenologisch vorgestellt: flächige Substanzverluste, lokale Lochfraß- oder Kraterkorrosion, Krustenbildung, Malschichtschäden und Verbräunung bzw. Verschwärzung. Eine exakte Diskussion der chemischen und physikalischen Vorgänge stellt die primären und sekundären Korrosionsmechanismen dar, die zu solchen Schadensbildern führen: eine Ionenaustauschreaktion (dominiert durch Wassereinflüsse, beschleunugt durch saure Schadgase der Atmosphäre) resultiert in einer Gelschichtbildung der Glasoberflächenbereiche und mechanischer Destabilisierung, eine Sekundärreaktion ergibt Sulfathydratkrusten. Modellglasversuche erläutern die Schadensentwicklung. Die heute üblichen Konservierungskonzepte basieren im wesentlichen auf isothermen Außenschutzverglasungen; andere ergänzende bzw. alternative Verfahren durch direkte flächige Schutzbeschichtungen angesprochen.