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1994
Conference Paper
Titel
Transcodierung codierter Audiosignale von ISO/MPEG Layer III nach ISO/MPEG Layer II
Abstract
Die Digitaltechnik hat heute in weiten Teilen der professionellen Audio-Anwendungen Einzug gehalten. Von der Aufnahme über die Abmischung bis zum Endprodukt auf einem Tonträger (z. B. CD, DAT) wird heute überwiegend Digitaltechnik verwendet. Dabei wird praktisch ausschließlich mit PCM-Daten, d. h. dem abgetasteten und linear quantisierten Audiosignal gearbeitet. PCM-Signale bieten, bei entsprechender Auflösung und Aussteuerung, eine hohe Audioqualität und gute Bearbeitbarkeit. Außerdem können sie, wie alle digitalen Signale praktisch verlustfrei kopiert werden. Nachteil der PCM-Technik ist die relativ hohe Informationsmenge pro Zeiteinheit, die man für eine sehr gute Audioqualität benötigt (z. B. CD ca. 1,5 Mbit/sec für ein Stereo-Signal). Dies schafft vor allem Probleme bei der Speicherung (hoher Speicherbedarf) und der Übertragung (hohe Bandbreite). Mit der Einführung von digitalen Audiocodierverfahren, insbesondere der im ISO/MPEG Standard 11172-3 definierten Verfahren Layer 2 und L ayer 3, konnte in jüngster Zeit eine Lösung für diese Probleme gefunden werden. Mit einer Reduktion der Informationsmenge um Faktor 6 bis 12 ermöglichen sie sowohl effiziente Speicherung als auch Übertragung bei hoher Audioqualität. So sind bereits mehrere Radiosysteme unter Verwendung dieser Verfahren in Planung bzw. Entstehung. Im Studio ergibt sich damit die Situation, daß neben analogen und PCM-codierten Signalen zusätzlich digital codierte Audiosignale verarbeitet werden müssen. So könnte sich beispielsweise die Situation ergeben, daß Datenbanken mit PCM- und Layer 3 codierten Signalen zur Verfügung stehen, die mit Layer 2 ausgesendet werden sollen. Der vorliegende Beitrag befaßt sich mit dieser Aufgabenstellung und erörtert die bestehenden Lösungsmöglichkeiten. Insbesondere wird die Notwendigkeit von Transcoding begründet, d. h. die direkte Umcodierung von Layer 2 nach Layer 3.