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1990
Book Article
Titel
Staatliche Politik und industrielle Strategien für Forschung und Technologie im Licht der Ertragsbemessung
Abstract
Zunehmend werden quantitative Verfahren zur Bewertung des Forschungsertrags herangezogen (sogenannte Forschungs-, Technik-, Innovations- oder technologische Wettbewerbsindikatoren). Sie stellen eine wichtige Ergänzung zur meist qualitativen Bewertung des Stands von Forschung und Technik durch Fachleute dar und können - richtig eingesetzt - wesentlich zur Objektivierung der Ertragsbemessung beitragen, wirken also aufklärerisch. Daneben bedarf die Abschätzung der voraussehbaren Folgen neuer Technik (oder neuer Produkte) ebenfalls der intersubjektiv überprüfbaren Darlegung der technischen Entwicklung in wechselnder Detailtiefe. Hierzu können die Ertragsindikatoren einen unersetzlichen Beitrag leisten, indem sie Orientierungswissen in dem jeweils erforderlichen Zerlegungsgrad schaffen. Der Beitrag gibt im ersten Teil einen gerafften Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen der quantitativen Forschungsevaluierung mit Hilfe von Indikatoren. Im zweiten Teil werden - pars pro toto - drei F allstudien vorgestellt. Sie belegen - die messbare Zunahme der Verflechtung in der unternehmensseitigen Forschung und Entwicklung zwischen Wirtschaftszweigen und Produktgruppen; - die Verflachung der Spezialisierungsmuster bei grenzüberschreitenden Betriebsübernahmen aus technologischer Sicht am Beispiel von General Electric, Plessey und Siemens; - den Verlust an unternehmensunabhängiger Forschung am Beispiel der Telekommunikation. Es wird gefolgert, daß weltweit der Trend hin zum Konformismus in Forschung und Entwicklung verläuft.