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1994
Conference Paper
Titel
Paßt die momentane Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs zur mutmaßlichen mittel- und langfristigen technologischen Entwicklung?
Abstract
Heute haben wir oft den Eindruck, die Sicherung der technologischen Entwicklung sei Bundesaufgabe. Sie ist es natürlich auch in erheblichem Umfang. Wir sollten dieses mehr als hundert Jahre zurückreichende Wissen über die Vorgänge aber nicht ganz aus den Augen verlieren. Die Frage, welche Rolle auf die Länder bezüglich der Zukunftssicherung in den nächsten Jahren zukommt, ist aus meiner Sicht eindeutig zu beantworten, nämlich eine große. Das Wort "Prognose" kommt bei mir nicht vor. Wir wissen, daß die Zukunft nicht wie ein Wolkenbruch über uns hereinbricht, sondern gestaltet wird. Die Aufgabe der Zukunftsforschung ist es, sich mit dem folgenden zu beschäftigen: Welche Maßnahmen ergreifen wir jetzt und in den nächsten Jahren, welche unterlassen wir jetzt und in den nächsten Jahren, und was wird aus diesem Tun oder Nichttun? Was ist in der Zukunft als Folge dieses Handelns oder Nichthandelns zu erwarten? In meinem Verständnis ist die Vorausschau - das ist mein Lieblingswort - auf die Zuk unftsentwicklung nichts anderes, als vernünftige Annahmen über das mutmaßliche Handeln der gesellschaftlischen Gruppen, des Staates, der Wirtschaft und anderer Akteure jetzt und in den nächsten Jahren zu treffen und dann zu versuchen, daraus in einer möglichst logischen und dokumentierbaren Weise die Folgen für die Zukunft zu projizieren. Rahmenbedingungen und Problemlösungen. Gemäß meinen Überlegungen zur Zukunftsvorausschau möchte ich zunächst einige Worte zu den momentanen Rahmenbedingungen verlieren, das heißt zu den Ausgangsfaktoren, die wir jetzt haben. Dazu gehört zum Beispiel: Wie ist die Forschungs- und Entwicklungsinfrastruktur in Baden-Württemberg? Wie ist das mit dem Humankapital in Baden-Württemberg? Wie ist die derzeitige technologische Wettbewerbsposition der Industrieunternehmen in diesem Land?