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1995
Book Article
Titel
Gefahrstoffe bei der Materialbearbeitung. Kapitel 120 290. Gefahrstoffe am Arbeitsplatz/Gefahrensituation - Beurteilung
Abstract
Im allgemeinen entstehen bei der Laserstrahlbearbeitung von Metallen partikelförmige Emissionen mit aerodynamischen Durchmessern hauptsächlich bei 0,1 bis 0,2mycrometer, die sehr leicht in die Arbeitsplatzluft gelangen. Die bei der Nd:YAG-Laserbearbeitung von verzinktem sowie Cr-Ni-Feinblech unter praxisnahen Bedingungen entstehenden Emissionen ergaben Arbeitsplatzkonzentrationen unterhalb von 1mg/mhoch3. Bedingt durch die nicht sehr hohen Strahlleistungen von 270 W werden im Werkstück nur kleine Bereiche geschmolzen bzw. verdampft, so daß die Emissionen relativ gut mit einer Werktischabsaugung und schwacher Raumlüftung erfaßt werden können.Eine stärkere Raumlüftung (15fache statt fünffache Raumluftwechselrate/h) führt zu einer Reduzierung der Konzentrationen um bis zu 40%. Wirkungsvoller sind direkt am Prozeß wirkende Absaugdüsen, die am Laserkopf installiert sind. Die Cotief2-Laserbearbeitung mit Strahlleistungen bis zu 5kW erzeugen beim Trennen oder Fügen metallischer Werkstoffe deu tlich mehr Emissionen, die einen größeren Aufwand an Erfassungsmaßnahmen erforderlich machen. Eine großflächige Werktischabsaugung ist nicht ausreichend, so daß direkt am Prozeß wirkende Absaugungen installiert werden sollten, zum Beispiel mit konventionellen Absaugrohren und Schweißrauchabsauggeräten oder speziellen Lösungen, die die Ausbreitungsdynamik der Rauchströmungen berücksichtigen. Zusammen mit einer geringen Raumlüftung lasssen sich so Konzentrationen von deutlich unter 1mg/mhoch3 am Arbeitsplatz erzielen. In Zukunft lassen sich aber noch Entwicklungen von konzentrischen Absaugdrüsen erwarten, die direkt am Laserkopf befestigt werden und eine flexible Bearbeitung ermöglichen. Das Ritzen von Aluminiumoxidkeramik mittels eines gepulsten COtief2-Lasers und einer mittleren Leistung von nur 50 W führte selbst ohne Absaugung zu Arbeitsplatzkonzentrationen unterhalb von 1mg/mhoch3. Allerdings wurde der Ritzstaub über die Lunge aufgenommen und führte zu einer merklichen Erhöhung des Aluminiumgehaltes im Urin. Eine Kontrolle des Biologischen Arbeitsplatztoleranzwertes ist hier also angebracht. Nr.:941099902292