Options
1996
Conference Paper
Titel
Energietechnische und wirtschaftliche Aspekte von Industrieöfen in der Bundesrepublik Deutschland
Abstract
Ansatzpunkt für Forschung und Entwicklung, um Energie in Industrieprozessen in Zukunft effizienter zu nutzen als heute, ist die Tatsache, daß bei den Industrieprozessen mehr als 40 % der Prozesswärme als Abwärmeverlust verloren gehen. Fortschritte in dieser Hinsicht kommen nicht nur den deutschen Industrieunternehmen als Verbraucher zugute, sondern verbessern auch die Wettbewerbsposition der Industrieofenhersteller auf dem Weltmarkt. Die Ausfuhr an brennstoffbeheizten Industrieöfen scheint seit Anfang der 90er Jahre zu stagnieren. Deutschland nimmt aber nach wie vor beim Export solcher Industrieöfen die führende Position ein, mit einem Weltmarktanteil von etwa 25 %. Allerdings nimmt die relative Wettbewerbsstärke der deutschen Hersteller seit Mitte der 80er Jahre ab. Als Frühindikatoren für sich abzeichnende Innovationen können Patentanmeldungen gedeutet werden. Eine Analyse der Patentanmeldungen nach technischen Bereichen für das Jahr 1993 ergab, daß die Fragestellungen der Beschickung und des Entleerens von Industrieöfen mit etwa 54 Anmeldungen sowie die Frage der Auskleidung von Industrieöfen mit 32 Anmeldungen einen Schwerpunkt bilden. Im Vordergrund stand demnach nicht die Fragestellung der rationellen Energienutzung, sondern eher die logistische Fragestellung zur Erhöhung des Durchsatzes einzelner bzw. eine Erhöhung der Standfestigkeit von Öfen. Analysiert man die Anzahl der Euro-Patente im Bereich Industrieöfen nach Anmeldeländern, wobei lediglich die Länder USA, Japan, Frankreich, Deutschland, Großbritannien und übrige unterschieden werden, so erkennt man die Patentführerschaft Deutschlands. Potentiale zur rationellen Energienutzung sind hinsichtlich technischer Neuerungen bei Industrieöfen in der Vermeidung bzw. Verminderung der Abwärmeverluste durch bessere Ofenauskleidung mit geringerer Rissbildung und geringerem Abrieb, verbesserte Prozessführung, verbesserte Abgasnutzung und Rohmaterialvorwärmung, Einbau von Strahlungsgittern und Nutzung verbesserter Brenner vorhanden.